Mit speziellem Rettungswagen auf Schienen machten sich die Atemschutzgruppe aus Schaffhausen zur Bergung in den Tunnel auf den Weg. Foto: Hans Herrmann

Abteilungen aus Blumberg und Schaffhausen stellen ihr Können unter Beweis. Über einhundert Mann im Einsatz.

Blumberg - Bei einer gemeinsamen Übung aller Blumberger Feuerwehren sowie der Kollegen aus Schaffhausen, war nach einer Entgleisung der Sauschwänzlebahn im Buchbergtunnel am Samstag morgen effizientes Handeln gefordert.

Insgesamt über einhundert Feuerwehrleute aus Blumberg, den Ortsteilen sowie einer großen Einheit aus Schaffhausen waren bei diesem Katastrophenalarm im Einsatz. Eine Woche vor Saisonbeginn war die Museumbahn auf einer Kontrollfahrt auf Grund eines Defektes im Gleisbett entgleist, so die Übungsannahme. Dreihundert Meter nach der Einfahrt ins Nordportal des Buchbergtunnels nahm die Simulation dieses Unfall-Szenarios ihren Lauf.

Nach der Entgleisung rutscht der Zug gegen die Tunnelwand. Durch die Wucht des Aufpralles wird das Dieselaggregat der Lok stark beschädigt. Eine intensive Rauchentwicklung aus dem Motor ist die Folge. Auf Grund des plötzlichen Aufpralls haben sich viele Insassen Verletzungen zugezogen. Ein eigenständiges Verlassen der Lok und Waggons ist somit nicht möglich. Anwohner hören den Knall des Aufpralles und alarmieren nach starker Rauchentwicklung aus dem Tunnel die Blumberger Feuerwehr. So stand es im Übungsplan. Unter Einsatzleiter Peter Frey wird nach erster Erkundung die Alarmstufe erhöht. Das heißt, zusätzlicher Alarm für die Wehren aller Ortsteile. Zur weiteren Atemschutzverstärkung wird grenzüberschreitend die Feuerwehr Schaffhausen angefordert. Mit gezielter Koordination galt es nun, effiziente Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Die steile Hanglage zum Eingang des Tunnels ist eine weitere Herausforderung. Schnell muss Hand in Hand gehandelt werden. Einheimische Atemschutzträger checken die Lage.

Die verschiedenen Abschnittsleiter für Brandbekämpfung, Menschenrettung oder Atemschutz bilden schnell eine Einheit. Vor dem Tunnel koordinieren Gruppenführer Klaus Hettich wie auch der Blumberger Ortskommandant Hubert Schwarz die Lage. Nach dem schnellen Eintreffen der dreißigköpfigen Feuerwehr Schaffhausen, die mit speziellen Regenerations-Atemschutz-Geräten ausgestattet sind, die einen Einsatz bis zu vier Stunden im Gefahrenbereich ermöglichen, werden die Personenrettungsmaßnahmen auf geeigneten Schienenfahrzeugen umgesetzt.Der Einsatz der eidgenössischen Wehr erweist sich als lebenswichtig, da sich die verwendeten Pressluft-Atemschutzgeräte der einheimischen Rettungsmannschaft nur für dein Einsatz von zwanzig bis dreißig Minuten eignen. Kniffligen Probleme werden fachmännisch gelöst und wenig später verlassen die ersten Passagiere den Tunnel.

Auf den Tragen der Schienenfahrzeuge finden die Schwerverletzten Hilfe. Das Löschkommando rückt ebenfalls vor und ergreift die nötigen Maßnahmen. Mit Zugpersonal müssen insgesamt 20 Unfallopfer geborgen werden...Die zweistündige Übung brachte in der abschließenden Manöverkritik im Feuerwehrgerätehaus einige neue Erkenntnisse und wichtige Erfahrung wurde gesammelt. Gesamtkommandant Reinhold Engesser, der sich selbst im Tunnel von den Rettungsaktionen überzeugte, sowie der stellvertretende Gesamtkommandant Stefan Band hatten die Übung vorbereitet. Auch Bürgermeister Markus Keller war in Sicherheitskleidung vor Ort. Die Schweizer Abordnung wurden sofort nach der Übung mit einem kleinem Vesper und Trinken von der Vertreter der Altersgruppe Viktor Müller und Horst Kammerer versorgt.

Die Schlagkraft der gesamten Blumberger Wehr in Kooperation mit der Feuerwehr Schaffhausen fand eine eindrucksvolle Bestätigung. "Bei so einer Übung kann nicht alles optimal verlaufen. Mit großem Materialeinsatz wurde die Lage aber gut gemeistert", zog Einsatzleiter Peter Frey ein erstes Fazit