Eine Riesenfreude hatten die Kinder der Blumberger Kindergärten beim Ausprobieren des von Manuel und Oxana Jußem gespendeten Holzspielzeugs. Bürgermeister Markus Keller assistierte seinen kleinen Gästen mit sichtlichem Vergnügen.      Foto: Achim Stiller

Dampflok-Unternehmer Manuel Jußem macht großzügige Spende. Bürgermeister Markus Keller ist begeistert von Aktion.  

Blumberg - Die sechs Blumberger Kindergärten durften sich am Dienstag über eine Spende des Dampflok-Eigentümers Manuel Jußem und seiner Frau Oxana freuen: hochwertiges Holzspielzeug.

So viel Begeisterung gab es im Sitzungszimmer des Rathauses sicherlich noch nicht. Am Dienstagmorgen aber sah man dort strahlende  Kinderaugen und lebhaftes Spielen. Dem zuzuschauen, bereitete einfach nur Spaß und weckte Lust aufs Mitmachen. Dem Gefühl erlag auch Bürgermeister Markus Keller, der den kleinen Gästen aus sechs Blumberger Kindergärten, die mit Erzieherinnen und den jeweiligen Leiterinnen gekommen waren, beim Spiel mit Kran oder Bagger assistierte. Als erfahrener Baggerfahrer bei zahlreichen Spatenstichen, für ihn sicherlich einmal eine andere Perspektive, die er sichtlich genoss.

60 Kartons mit jeweils zehn verschiedenen hochwertigen Holzspielgeräten mit einem Warenwert von rund 5500 Euro spendeten Manuel und Oxana Jußem, zu gleichen Teilen an alle Blumberger Kindergärten. "Eine supertolle Aktion", befand Bürgermeister Markus Keller und erläuterte auch gleich den Hintergrund.

Bei der jüngst erfolgten Preisverleihung durch die  Deutsche Ingenieurkammer war Manuel Jußem mit seiner Dampflok der Baureihe P8 "2455 Posen" im Einsatz. Das Entgelt für diesen Tag behielt er aber nicht, sondern investierte es komplett und mit eigner Aufstockung in die Holzspielzeuge zugunsten der Blumberger Kindergärten. So war der Bürgermeister nicht nur ob dieses Engagements voll des Lobes und der Dankbarkeit. Die Kooperation mit Jußem und seiner Lok habe die nun ablaufende Saison der Sauschwänzlebahn gerettet. Ansonsten hätte es keinen Dampf auf der Strecke gegeben. Vor allem aber sei es nicht unbedingt üblich, dass Unternehmen in dieser Form soziale Verantwortung übernehmen.

Um die Spannung nicht zu groß werden zu lassen, durften die Kinder jeweils einen Karton auspacken und mit den Geräten spielen, vom Bagger über den Kran bis zur Raupe und dem Fahrzeugtransporter, wovon sie reichlich Gebrauch machten. Die Holzspielzeuge der Firma "fagus" aus dem norddeutschen Borken, werden in einer von der Caritas getragenen Werkstatt für Menschen mit Behinderungen gefertigt, erläuterte Jußem. Er empfahl den Erzieherinnen, die Kinder beim Spiel zu begleiten und gegebenenfalls anzuleiten. Denn die Spielgeräte sind aufeinander abgestimmt Baustellenfahrzeuge, mit denen die Kinder im Team zusammenarbeiten können und sollen. Ein Lehr- und Lernansatz, wie Arbeiten im Team funktioniert, betonte der Spender.

Dem Dank der Erzieherinnen für die Spende folgte ein lautstarkes Dankeschön von zwei Dutzend Kindern. Manuel Jußem gab dem Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden der Bahnbetriebe gleich noch einen Tipp mit auf den Weg. Da ja auch viele ältere Menschen mit der Sauschwänzlebahn fahren, sollte das Unternehmen solche Holzspielzeuge mit in sein Shop-Angebot aufnehmen. Hochwertiges Spielzeug sei stets nachgefragt als Geschenk von Omas und Opa für ihre Enkel.

Zur Person: Manuel Jußem

Manuel Jußem (42) ist der Eigentümer einer der ältesten, betriebsfähig erhaltenen Dampflokomotiven in Deutschland, eine preußische P8 "2455 Posen". Ihre Erhaltung und Einsatz  ist die Aufgabe seines Unternehmens "Länderbahnreisen". In Blumberg ist Jußem mit seiner P8 seit der Saison 2013 im Einsatz.

Ob der Dampflok-Unternehmerkommenden Saison erneut unter Dampf auf der Blumberger Sauschwänzlebahn unterwegs sein wird, ist unklar aber möglich. Die Bahnbetriebe setzen bislang darauf, dass zu neuen Saison die eigene Dampflok 262 der ehemals Frankfurt Königsteiner Kleinbahn einsatzfähig sein wird. Derzeit liegt sie aber noch in Einzelteile zerlegt im Bahnbetriebswerk Meinungen.