In Blumberg werden Bürger informiert. Foto: Baltzer

Experte der Kriminalpolizei informiert Eigentümer. Viele Gerüchte im Umkreis. Täter nocht nicht gefasst.

Blumberg - Steht hinter der Einbruchserie in Blumberg eine überregional agierende Bande? Oder kommen der oder die Täter womöglich aus der Eichbergstadt? Es gibt auch Stimmen, die von einem einheimischen Tippgeber und auswärtigen Handlagern sprechen.

Abschließen: Wer das Haus verlässt – auch nur für kurze Zeit –, sollte unbedingt die Haustür abschließen. Immer Lichter in der Wohnung brennen lassen. Bei Neu- und Umbauten bietet der Einbau geprüfter einbruchshemmender Türen einen guten Einbruchsschutz. Immer die Fenster, Balkon- und Terrassentüre abschließen. Daran denken: Gekippte Fenster sind offene Fenster.

Grundstückseinfriedung: Eine Mauer oder ein Zaun hat eine nicht zu unterschätzende Barrierewirkung, weil das weitere Eindringen auf das Grundstück verhindert, zumindest aber verzögert wird. Dadurch steigt auch das Entdeckungsrisiko für Täter. Einfache Maschendrahtzäune sind weniger geeignet. Eine möglichst geschlossene Einfriedung sollte realisiert werden. Bepflanzung: Hohe und dichte Hecken und Sträucher bieten Einbrechern eine gute Deckung, gebäudenahe Bäume eignen sich als Aufstiegshilfe. Deshalb sollte möglichst eine entsprechende Bepflanzung direkt am Gebäude, insbesondere aber an einbruchsgefährdeten Stellen vermieden werden. Vorhandene Hecken rund um das Grundstück sollten immer kurz gehalten werden.

Grundstücksbeleuchtung: Licht wirkt auf Einbrecher abschreckend. Deshalb wird eine angemessene Beleuchtung auf den Grundstücken empfohlen. Allerdings: Die Beleuchtung allein ersetzt keine technischen Sicherungen, denn wenn ein Einbrecher in 15 Sekunden ein Standardfenster aufbrechen kann, wird er sich nur durch Licht nicht abschrecken lassen.

Nachbarschaft nutzen: Bereits vor Jahren hat die Polizei den Begriff "Neighbour-watch" in Umlauf gebracht. Die Nachbarn werden aufgefordert, die Häuser und Grundstücke vermehrt zu beobachten und Ungewöhnliches mit ihren Nachbarn zu besprechen und eventuell die Polizei zu informieren. (bal)

Durch die Stadt wabern viele Gerüchte. Die Polizei muss sich aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt halten. Doch wenn es um Prävention und Aufklärung geht, dann wird sie offensiv: Am Dienstagabend hatte Polizeioberkommissar Bernhard Weißhaar (Foto oben, rechts) nach Absprache mit dem Rathaus zu einem Vortrag über Einbruchschutz ins Foyer der Eichbergsporthalle geladen. Über 100 Besucher dokumentieren, wie groß der Informationsbedarf für Tipps ist, sein Eigenheim zu sichern.

Weißhaar, ein Fachmann aus dem Referat Prävention, wusste die vielen Zuhörer mit seinem spannenden Vortrag gleichzeitig zu unterhalten und aufzuklären. Der Kriminaloberkommissar beteiligte sich nicht an eingangs beschriebenen Spekulationen, er informierte über die harten Fakten.

Ihre Häuser und Wohnungen hätten rund 90 Prozent der Anwesenden gegen Einbrüche nicht ordentlich gesichert, so seine Ansage. Nach dem Vortrag sollten sie wissen, was künftig besser gemacht werden könnte, ergänzte er.

Die Schwachstellen bei Häusern und Wohnungen lägen zu 48 Prozent bei Terrassen- und Balkontüren und zu 32 Prozent bei den Fenstern. Die Haustüren werden in zwölf Prozent der Einbrüche von den Tätern gewaltsam geöffnet und die Kellertüren in acht Prozent aller Fälle.

Über 43 Prozent aller Einbruchsversuche scheiterten an vorhandener Sicherheitstechnik. Bei Neubauten sollte Sicherheitstechnik von vorneherein mit eingeplant werden. Bei bestehenden Wohnungen und Wohnhäusern empfiehlt Weißhaar den Einbau dieser Techniken, die nicht immer teuer sein müssten.

Sicherheitstechnik schreckt Ganoven ab

Im Internet gäbe es viele seriöse Angebote von Firmen. Dazu gehörten zusätzliche Verriegelungen an den Eingangstüren oder gesicherte Fenstergriffe. Außerdem gebe es auf dem Markt Sicherungen für Fenstern, die es einem Einbrecher erschwerten, ins Gebäudeinnere zu gelangen. Der Referent empfahl darüber hinaus Gitter vor den Bad- und Toilettenfenstern. Die Gitter an den Kellerlichtschächten sollten durch zusätzliche Schlösser gesichert werden, so der Experte.

Bernhard Weißhaar stand abschließend noch Rede und Antwort und verteilte außerdem Info-Material an seine Gäste.