Andreas Schwab (rechts) freute sich über den Besuch von IHK-Vizepräsident Hanns-Peter Knaebel (Mitte) und IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez (links). Foto: CDU Foto: CDU Foto: Schwarzwälder-Bote

Meinungsaustausch: IHK und CDU-Kreisvorstand sind sich beim Themen Breitband und Fachkräfte einig

Der Kampf um Fachkräfte sowie die Breitbandversorgung der Region waren Themen bei einem Meinungsaustausch zwischen IHK und CDU-Kreisvorstand.

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Der Wettbewerb unter den Produktionsstandorten nimmt zu, eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Unternehmen und die Erschließung neuer Segmente ist daher entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft der Region".

Dies sagte der Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg, Hanns-Peter Knaebel, bei einem Meinungsaustausch mit CDU-Kreisvorstandsmitgliedern und Ortsvorsitzenden in Blumberg. Der Kreisvorsitzende und Europaabgeordnete Andreas Schwab ging zunächst kurz auf die zurückliegenden "Wochen der CDU" ein und zog eine positive Bilanz.

"Die Veranstaltungen waren durchweg gut besucht, das zeigt, dass unsere Themen den Nerv der Bürger getroffen haben", so Schwab.

Die CDU habe sich auch als einzige Partei im Kreis mit einem Diskussionsabend in Donaueschingen dem Flüchtlingsthema gestellt.

Zusammen mit dem IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez gab anschließend Hanns-Peter Knaebel einen Abriss über die derzeitige wirtschaftliche Situation im Schwarzwald-Baar-Kreis. Er riet von der "German Angst" wegzukommen und den Unternehmen zu erlauben, auch Risiken einzugehen und zu akzeptieren, wenn es mal nicht "rund läuft". "Die Regulierung des Medizintechnikmarktes dürfe nicht innovationsgefährdend sein. Es stelle sich mittlerweile die Frage, ob der Mittelstand es sich überhaupt künftig noch leisten könne, innovative Produkte auf den Markt zu bringen", fragte Knaebel.

In diesem Zusammenhang warnte der IHK-Vizepräsident davor, die Belastungsfähigkeit des Mittelstandes, dessen Anteil hierzulande satte 99,3 Prozent der Unternehmen betrage, durch Gesetze wie den Mindestlohn oder die Mütterrente nicht überstrapazieren. Beim Thema Breitbandversorgung müsse schnell gehandelt und auch der Ausbau des Straßen- und Schienenverkehrs forciert werden. "Die Googles dieser Welt drängen in alle Branchen hinein, die Kraft, die dahintersteckt, ist beeindruckend", sagte der IHK-Vizepräsident, der erst vor wenigen Wochen das amerikanische Silicon Valley besuchte. Der Stand der Digitalisierung gehe bereits viel weiter als "Industrie 4.0". Natürlich bleibe auch der Kampf um die Fachkräfte ein Thema für die Region.

Nach wie vor sei es schwierig, gut ausgebildete Leute in die Region zu holen. "Wenn sie jedoch erst einmal da sind, bleiben sie in der Regel auch", so Knaebel und Albiez übereinstimmend.

Durch eine gute Vernetzung von Industrie, Schulen und Hochschulen müssten die klugen Köpfe in der Region ausgebildet und gehalten werden. "Wir dürfen keinen jungen Menschen für den Arbeitsmarkt verlieren", sagte Thomas Albiez und wies auf das IHK-Programm "Spurwechsel" hin.

Dieses Projekt unterstützt Studienabbrecher beispielsweise beim Umstieg in eine duale Ausbildung. Landrat Sven Hinterseh informierte die Versammlung über den aktuellen Stand bei der Flüchtlingssituation im Kreis. Derzeit seien rund 3600 Flüchtlinge in den bedarfsorientierten Aufnahmestellen im Kreis untergebracht. 40 Prozent davon hätten eine Bleibeperspektive. "Natürlich müssen wir die Ängste und Bedenken der Bürger ernst nehmen", betonte der Landrat. Jedoch dürfe auch nicht alles nur "schwarz gemalt" werden.