Claudia und Claus Gerstmann begeistern die Zuhörer in der St. Martinskirche in Hondingen mit ihrem Konzert. Foto: Suttheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Marienvertonungen: Claudia und Claus Gerstmann brillieren / Ein volles Haus

Ein hochkarätiges Konzert mit Marienvertonungen erlebten die vielen Zuhörer in der Hondinger St. Martinskirche. Die beiden Gesangssolisten Claudia und Claus Gerstmann lockten ungewöhnlich viele Menschen aus der gesamten Umgebung in die Kirche. Obwohl zusätzlich Stühle aufgestellt wurden, war kaum noch ein Platz frei.

Blumberg-Hondingen. Werner Bogenschütz vom Hondinger Arbeitskreis Geschichte wies vor Konzertbeginn auf die weit über 1000-jährige Bedeutung der St. Martinskirche hin, die bis zum Zweiten Weltkrieg als Marienwallfahrtsort berühmt war. Deshalb habe die Marienverehrung in der ältesten Kirche auf der Baar Tradition.

Die beiden Gesangstars, die in Hondingen ein kleines Haus besitzen, trugen Lieder und Orgelstücke vom Barock bis zur Spätromantik vor. Claudia Gerstmann eröffnete den erlebnisreichen Abend mit dem lebhaften Allegro aus einem Orgelkonzert von Johann Sebastian Bach. Claus Gerstmann trug Bachs Ave Maria in der Bearbeitung von Charles Gounod mit ausdrucksstarker Bassbariton-Stimme vor, an der Orgel mit sanften Läufen begleitet von seiner Frau. Claudia Gerstmann überzeugte mit klarer Stimme bis in die hohen Sopranlagen mit Max Regers "Maria sitzt am Rosenhag".

Das Ave Maria von Camille Saint-Saens erklang als gefühlvolles Duett. Zur Orgelmeditation über "Segne du Maria" sprach Claus Gerstmann einen eigenen Text über Maria als Verbindungsglied zu Gott. Er bezeichnete die Hondinger Kirche als Ort der Kraft. Hervorragend fügte sich Franz Schuberts "Ave Maria" an, innig interpretiert von der Sopranstimme in ostinater Orgelbegleitung ihres Gatten. Opernhaft wirkte der gleiche Text, vertont von dem Barockkomponisten Giulio Caccini, abwechslungsreich von Claus Gerstmann vorgetragen.

Zur Meditation über "Meerstern ich dich grüße" sagte Claus Gerstmann, man könne niemanden zum Glauben zwingen. Doch wer glaube, für den sei es Wahrheit. Das folgende Duett "Sub tuum praesidium" von Mozart brachte eine heitere Note in das gehaltvolle Konzert. Bei dem Lied "Segne Du Maria" durften alle mitsingen.

Scharf geschnittene Töne erklangen in der berühmten d-moll-Toccata von Bach. Claudia Gerstmann spielte die sich anschließende Fuge ebenfalls sehr virtuos. Mit "Gott ist mein Hirte" aus den Biblischen Liedern von Antonin Dvorak und einem heiteren Orgelstück aus Italien beendeten Claus und Claudia Gerstmann das hervorragende Konzert. Die Zuhörer spendeten herzlichen Beifall.

Die beiden Gesangsstars möchten regelmäßig in Hondingen auftreten, machten sie nach dem Konzert deutlich.

Opernsänger Claus Gerstmann und Kirchenmusikerin Claudia Gerstmann wohnen in Regensburg. Vor fünf Jahren kaufte Claus Gerstmann in Hondingen das abbruchreife Fachwerkhaus im Brunnenweg 1. Seither renoviert er es Stück für Stück. Hondingen, das dieses Jahr sein 1200-jähriges Dorfjubiläum feiert, ist sein Zweitwohnsitz.