Der Vorstand des Knappschaftsvereins (von links): Anton Zenner, die Vorsitzende Sabrina Becker, Jürgen Seydel, Brigitte Becker und Hartmut Böhm. Foto: Baltzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Tradition: Knappschaftsverein erinnert im Rahmen der Barbarafeier an sogenannte Doggererzeit

Blumberg. Die Blumberger Bergwerks- und Siedlungsgeschichte wird von den Mitgliedern des Knappschaftsvereins, wie dieser im Volksmund genannt wird, hoch gehalten und gepflegt. Bisher haben sich auch nach dem in diesem Jahr verstorbenen Ehrenvorsitzenden und langjährigen Vorsitzenden Heinrich Seydel immer wieder Verantwortliche gefunden, die den Verein am Leben erhalten.

Bei der Generalversammlung am Sonntagabend stellte sich die bisherige Vorsitzende Sabrina Becker als Kandidatin zur Verfügung. Sie erhielt alle Stimmen der Mitglieder. Zu ihrem Stellvertreter wurde Hartmut Böhm gewählt. Das Amt der Kassiererin liegt weiterhin in den Händen von Brigitte Becker. Die beiden Kassenprüfer Anton Zenner und Jürgen Seydel werden weiterhin Kassengeschäfte prüfen.

Am Bergwerksdenkmal, dem sogenannten "Schwarzen Mann", haben die Verantwortlichen vor der Barbarafeier im Café Romantika ein Blumen- und Tannengesteck niedergelegt. Diesmal ohne die Öffentlichkeit.

Gespräche sind wichtig

Die Barbarafeier, eine Traditionsveranstaltung bereits seit der Gründung des Vereins in den 1950er-Jahren, war auch jetzt wieder ein Höhepunkt für die Vereinsmitglieder. Die Lose für die Tombola fanden reißenden Absatz.

Wichtig für die 14 anwesenden Mitglieder, darunter etliche Veteranen, waren die Gespräche, vor allem über die sogenannte Doggererzeit und die Zeit danach. Der rasante Anstieg der Einwohnerzahlen von 698 Bewohnern im Jahre 1933, 4700 Einwohner 1940 und letztlich über 7000 Menschen, die 1945 in Blumberg lebten. Zum Thema wurde der Erzabbau seit dem Mittelalter bis zur Katastrophe für Blumberg, die Einstellung des Bergbaus 1942, mit den halb fertigen, aus dem Boden gestampften 1100 Wohneinheiten – eine Hinterlassenschaft der NS-Machthaber.

Einig waren sich alle Anwesenden darüber: Diese Geschichte Blumbergs mit allen ihren Höhen und Tiefen dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Dafür habe ein Stück weit der Knappschaftsverein zu sorgen. Aber auch ein künftiges Museum sollte sich mit dieser Zeit befassen, so die Ansichten der Mitglieder.