Die Baar Böcke Blumberg setzten ihre Challenge stark in Szene und nominierten den Bürgermeister. Auch viele andere Blumberger machten. Foto: Achim Stiller

Viele Blumberger beteiligen sich an der »Ice Bucket Challenge«. Baar Böcke nominieren Bürgermeister Keller

Blumberg - Die Welle schwappt derzeit weltweit und hat Blumberg längst erreicht. Gemeint ist die »Ice Bucket Challenge«, vornehmlich über die sozialen Netzwerke. Jüngst nominierter Kandidat für die Prozedur ist Bürgermeister Markus Keller.

Der Kreativität sind bei der Challenge kaum Grenzen gesetzt. Die Feuerwehr machte den Anfang  und mittlerweile sind es schon mehr als 100 Frauen, Männer und Gruppen aus der Gesamtstadt, die sich beteiligt haben, einerseits am Spaß, andererseits an der Hilfe zur Bekämpfung der unheilbaren Nervenkrankheit ALS.

Einige Beispiele: Wanda Kästle spendete, ließ sich von ihrem Partner im Garten mit Eiswasser übergießen und nominierte Julian Debatin, Tim Kästle Manuela Kuchta und Michaela Großhans. Michaela Ege übergoss sich ebenfalls mit Eiswasser und gab eine Spende, wenn auch an die Krebs-Nachsorgeklinik Tannheim und nominierte Frank Jung, Julian Ege und Heidi Huber.

Auch Ex- und aktuelle Stadträte machen mit. So meldete sich Jan Schweizer via facebook aus seinem Urlaubsdomizil in Litauen, spendete und nominierte unter anderem seinen früheren Fraktionskollegen Christian Schautzgy. Selber gab sich Schweizer eine Kaltwasser-Dusche in den beachtlichen Wellen der Ostsee. Christian Schautzgy, ebenfalls im Urlaub,  reagierte prompt und vollzog die Eis-Wasser-Prozedur mitsamt  Spendenzusage in der Dusche der Ferienwohnung. Unter den von ihm Nominierten ist übrigens auch der Vorsitzende des Skiclubs Nordhalden und Ehemann der Blumberger Hauptamtsleiterin, Stefan Schautzgy.

Einzelpersonen oder Gruppen, sie alle lassen sich etwas einfallen. Nehmen wir die jüngste Initiative über youtube und facebook. Sie kommt von den »Baar Böcken Blumberg«.   Wolfgang Schmelz, Marcus Reifenstahl,  Jens Schwanitz, Christian Gebele, Thorsten Mittelstädt, Heiko Zenner,Thomas Gebhardt, Hartmut Pfalzgraf, Damir Balukcic und David Sedlak sind Fans des Bundesliga-Aufsteigers  1. FC Köln. Tja, auch die gibt es in Blumberg. Sieben von ihnen inszenierten mit einigem Aufwand ihre Challenge, die sie eigentlich im Panoramabad absolvieren wollten. Da dieses aber bis 2016 geschlossen ist, wurden ersatzweise Mülltonnen, Taucherbrillen und Schnorchel aktiviert und die ganze Sache auf die Wiese vor der Eichbergschule am Panoramabad-Schild vollzogen. Natürlich werden die Baar-Böcke auch spenden. Von ihnen nominiert wurden der RMSV, der Bernd-Hollerbach-Fan-Club mit seinem Vorsitzenden Andreas Prentki, das sind die Kollegen vom HSV-Fanclub, sowie als »Special-Guest«, Bürgermeister Markus Keller. Ob er tatsächlich mitmacht, war gestern noch offen.

Vielleicht erspart er sich aber auch die Eis-Wasser-Prozedur und geht einen alternativen Weg, denn so ganz ohne Kritik ist der Verlauf der Aktion nicht. Durch zu viel Selbstdarstellung gehe der eigentliche Sinn, nämlich der Kampf gegen die ALS-Erkrankung unter, lauten die Mahnungen.  Interessante Beispiele, wie es auch »trocken« geht, sind auf facebook und youtube zu sehen, etwa die sprachlose Variante von Katharina Hercules oder auch der Beitrag des Unternehmers Steffen Würth (Straub-Verpackungen). Er stellt die Spende in den Vordergrund und kippt das Eis lieber in einen Aperol-Spritz.

 https://www.facebook.com/video.php?v=10152733220677313&set=vb.580237312&type=2&theater

 https://www.facebook.com/video.php?v=728458447227261&set=vb.100001893388457&type=2&theater

Die ALS Ice Bucket Challenge

(deutsch: Eiskübelherausforderung) ist eine Spendenkampagne. Sie soll auf die bislang unheilbare Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam machen und Spendengelder für deren Erforschung und Bekämpfung generieren. Die Herausforderung darin besteht, sich einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf zu gießen und danach drei oder mehrere Personen zu nominieren, die dann 24 Stunden Zeit haben, es einem gleichzutun und zehn US-Dollar beziehungsweise zehn Euro an die ALS Association spenden. Will man sich keinen Eimer Wasser über den Kopf gießen, soll man 100 US-Dollar, beziehungsweise 100 Euro, an die ALS Association spenden.

 Die Resonanz und das Spendenaufkommensind enorm gestiegen.Vom 15. Juli bis zum 21. August dieses Jahres nahm die ALS Association 41,8 Millionen US-Dollar durch Spenden ein, gegenüber 2,1 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Zusätzlich dazu verzeichnete die ALSA mehr als 300 000 neue Spender. Bis zum 23. August wurden bereits 62,5 Millionen US-Dollar gespendet und die ALSA verzeichnete mehr als 1,2 Millionen neue Spender.

Weitere Informationen:

www.alsa.org