Timo Link, der Geschäftsführende Schulleiter der Blumberger Schulen, spricht über die bevorstehenden Herausforderungen wie Schulverbund und Ganztagsschule. Foto: Baltzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschäftsführender Schulleiter: Scheffel- und Eichbergschule haben nach Ratsbeschluss wieder Planungssicherheit

Blumberg. Timo Link ist seit vier Jahren Rektor der Weiherdammschule in Blumberg. Vor einem Jahr wurde er Geschäftsführender Schulleiter der Blumberger Schulen als Nachfolger von Stefan Sosinski. Im Gespräch schilder er, was der Gemeinderatsbeschluss für einen Schulverbund von Grund- und Werkrealschule bedeutet.

Herr Link, der Gemeinderat hat vorige Woche einen Verbund von der Grund- und der Werkrealschschule in Blumberg beschlossen. Was bedeutet das aus Ihrer Sicht als Geschäftsführender Schulleiter für die Eichberg- und die Scheffelschule?

Mit der Entscheidung des Gemeinderates haben beide Schulen jetzt wieder Planungssicherheit. Mit dem Verbund haben beide Schulen wieder eine feste Schulleitung, die das Alltagsgeschäft der Schulen kennt und die notwendige Schulentwicklung gleich vorantreiben kann.

Welche Bedeutung hat dabei die Entscheidung von Scheffelschulrektor Sven Schuh, der seit fast einem Jahr auch kommissarischer Leiter der Eichbergschule ist, in Blumberg bleiben zu wollen?

Unser Kollege Schuh kennt jetzt beide Schulen und die ganzen Lehrkräfte. Die Blumberger Schulleiterrunde ist froh, dass Herr Schuh sich für Blumberg entschieden hat. Er ist sehr innovativ, er will etwas vorantreiben und er hat ja mit seinem Kollegium an der Scheffelschule ein Konzept für individuelles Lernen entwickelt, und er entwickelt gerade an der Eichbergschule mit dem Kollegium ein Konzept für die Ganztagesschule/Betreuung.

Wie erleben Sie als Kollege ihren Kollegen Sven Schuh?

Ich schätze ihn sehr. Seine ruhige und überlegte Art tut uns für die ganze Schulentwicklung in Blumberg gut. Ich habe großen Respekt, dass er wenige Monate, nachdem er im Februar 2014 die Leitung der Scheffelschule begann, auch noch die kommissarische Leitung der Eichbergschule übernahm, eine Aufgabe, die wohlgemerkt das Schulamt ihm übertrug.

Was bedeutet Herrn Schuhs Entscheidung für die Kollegien?

Die Kollegien erhalten wieder eine Perspektive. Herr Schuh hatte sich ja für eine andere Schulleiterstelle im Raum Hüfingen beworben. Für die Kollegien an beiden Schulen war es eine schwere Zeit, eine Zeit großer Verunsicherung: An der Eichbergschule gab es aktuell keine Bewerbung für die Rektorenstelle, die nach der Pensionierung von Stefan Sosinski zum 1. August 2014 verwaist war. Und an der Scheffelschule drohte nach der Bewerbung des Rektors und der Pensionierung des Konrektors am Mittwoch eine führungslose Zeit. Die Kollegien und Kollegen wussten nicht, wie es für die Schule und sie weitergeht, sie wussten zum Beispiel auch nicht, ob die Konrektorstelle wieder besetzt wird. Und an der Eichbergschule ist die Konrektorstelle ja seit der Pensionierung von Herrn Hauptvogel im Sommer 2011 auch vakant. Mit dem Schulverbund steigt die Chance, dass die Konrektorenstelle wieder besetzt wird. Mein Respekt und mein Dank gilt den Lehrkräften, die trotz der Verunsicherung ihre Aufgaben so engagiert erfüllt haben. Mein Dank gilt ebenso den Eltern, die den Prozess sehr aufmerksam und konstruktiv begleitet haben.

Welche Rolle hat in der ganzen Entwicklung die Stadt Blumberg?

Die Stadt hat als Schulträger einen entscheidenden Anteil. Seit September läuft in Blumberg die Schulmensa. Im April hat der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss für die Ganztagesschule gefasst. Dabei arbeitet uns unter anderem Daniela Götz vom Hauptamt sehr gut zu. Und Bürgermeister Markus Keller hat unserem Kollegen Sven Schuh seine ausdrückliche Unterstützung für die Schulentwicklung zugesagt, was Herrn Schuh mit dazu bewogen hat, hier in Blumberg zu bleiben.

Das nächste große Ziel in der Schulentwicklung ist die Ganztagsschule. Was sind hier die nächsten Schritte?

Die Stadt muss bestimmte Fristen einhalten. Spätestens im Oktober muss sie beim Regierungspräsidium einen Antrag für die Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2016/17 stellen.

Was ist dafür alles zu tun?

Dafür gibt es eine Arbeitsgruppe mit dem Bürgermeister, Vertretern der Verwaltung, den Schulen, Fraktionen und der Eltern. Diese Arbeitsgruppe, der ich auch angehöre, bereitet den Antrag vor. Ein wesentlicher Bestandteil ist das pädagogische Konzept: es umfasst die nötigen Räume sowie genügend Personal und Betreuungszeiten für den Ganztagesbetrieb. Deshalb sind wir froh, dass der Gemeinderat mobile Klassenzimmer anschaffen wird und weitere Möglichkeiten durch den Kauf einer größeren Anlage prüft, was wir sehr begrüßen würden.

u Fragen von Bernhard Lutz