Ortschaftsrat lotet Möglichkeiten in Nordhalden und Neuhaus aus
Von Gernot Suttheimer
Nordhalden. Auf seiner Rundreise durch die Blumberger Ortsteile besuchte Henner Lamm vom Büro KommunalPlan Nordhalden. Er ließ sich vom Ortschaftsrat durch das Dorf mit seinen 200 Einwohnern und den Weiler Neuhaus führen.
In der Skihütte wurde eine Grillpause eingelegt. Am Abend informierte er in der Dorferlebnisscheune über Fördermaßnahmen aus dem Programm "Entwicklung ländlicher Raum" (ELR). Mit dem Ziel, die Bevölkerung in den Dörfern zu stabilisieren, geht es um die Flächengewinnung durch Innenentwicklung. Die Stadt Blumberg wurde 2014 in das Förderprogramm aufgenommen und lässt die Bevölkerung unter dem Motto "Zehn auf einen Streich" durch Lamm informieren.
Der Nordhaldener Ortsvorsteher Dirk Steuer sieht interessante Fördermöglichkeiten mit der Chance der kompetenten Beratung. Lamm kennt Nordhalden bereits durch Radtouren nach Schaffhausen. Jetzt macht er sich daran, den für das Programm erforderlichen Dorfentwicklungsplan auf den Weg zu bringen. Die Bürger werden darin einbezogen, betont er immer wieder. Bis Jahresende soll das Entwicklungskonzept für den Ortsteil stehen. Momentan stehen je zwei öffentliche und private Bauplätze zur Verfügung.
In Nordhalden sieht Lamm noch mehr Entwicklungspotenzial. In seine Datensammlung werden nicht nur leerstehende Gebäude, sondern auch Häuser mit Bewohnern, die über 75 Jahre alt sind, aufgenommen. Als Beispiel führte er eine Scheune in der Ortsmitte an, die der Besitzer, wenn er sie für Wohnzwecke umnutzt, 40 Prozent Zuschuss bekommen kann. Auch ein nicht mehr benutzter Ökonomieteil in Neuhaus könnte bei einem Ausbau gefördert werden. Allerdings sollte nicht jede Freifläche zugebaut werden, denn dadurch kann das Ortsbild geprägt sein. In Nordhalden sei die Stabilisierung der Stützmauer mit Schaffung von Stellplätzen denkbar. Wenn man in einen Ökonomieteil zwei Mietwohnungen einbaut, kann sich das lohnen.
Für Nordhalden entwickelt Henner Lamm verschiedene Aufgabenfelder wie etwa das schnelle Internet, verbesserte Busanbindungen nach Blumberg und die Grundversorgung der Bevölkerung. Dazu kommen Leerstände, Baulückenbebauung, freie Bauplätze und die Pflege der Feld- und Wanderwege. Eine Idee könnte ein Heuhotel sein. Ein Berater von KommunalPlan berät Interessenten. Für Lamm ist das Gespräch mit allen Generationen wichtig. Das Förderprogramm zielt auf die Dorfmitte mit Gebäuden bis zum Baujahr 1947/48. Sein Büro ist bei der Antragstellung für Fördermaßnahmen behilflich.