Der Kabarettist Martin Wangler begeistert auf dem Randen das Publikum als Fidelius Waldvogel, auf dem Bild als liebestoller Schweinerich mitten im Publikum. Foto: Suttheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kabarett: Martin Wangler begeistert als Fidelius Waldvogel

Blumberg-Randen. Nicht nur zwischen Himmelreich und Höllental kennt sich Martin Wangler aus, sondern auch auf dem Randen. Das bewies er am Samstagabend, als er ihm Rahmen des Frühlingsfestes im Dreschschuppen auf Einladung des Musikvereins in seiner Paraderolle als Fidelius Waldvogel gastierte.

Den Randener empfiehlt der Hochschwarzwälder, Wasser zu trinken wegen der neuen Wasserversorgung. Sofort hat er das Publikum im gut gefüllten Dreschschuppen auf seiner Seite. Immer wieder bezieht er seine Zuhörerschaft in seine Sketsche und Wortspiele ein. In einem Lied über den "Homo Schwarzwaldiensis" stellt sich der aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler und Kabarettist aus Breitnau vor, wobei er sich auf einem extra von ihm gebauten "Furzfässle" begleitet. Die wichtigste Silbe des Schwarzwälders sei "hä", das es in den unterschiedlichsten Nuancen geben würde, erklärt Fidelius Waldvogel seinem amüsierten Publikum aus der ganzen Umgegend.

Das touristische Angebot reiche vom "Wandern bis der Schuh glüht" bis zum Pilz im Wald und sogar solcher im Wellnessbereich. Er singt ein Loblied auf das Laurenziusfest am 10. August und bringt eine Prosit auf den Heiligen aus. Dann klärt er, immer im Dialog mit seiner Kuckucksuhr, darüber auf, dass dieselbe in Böhmen erfunden wurde. Er befürchtet, dass der Kuckuck bald auf der US-amerikanischen Flagge kleben wird. So vermengt der urige und temperamentvolle Spaßvogel immer wieder aktuelle Politik mit derben Bauernspäßen.

Auch die berühmten Fernsehköche bekommen ihr Fett ab. Besonders viel Beifall gibt es für das Liebeslied eines "Schweinerichs" an seine Auserwählte.

Nach der Pause erläutert der Gast, was man auf einem Bauerndorf so alles braucht oder brauchen tät. Da bellt sogar die Kuckucksuhr oder gackert wie im Hühnerstall. Beim zu niedrigen Milchpreis wird es ernst, denn der arme Milchbauer hängt zum Schluss am Totenbaum.

Wegen der vielen Rotoren auf Schwarzwaldhöhen erschießt sich der Kuckuck in der Uhr, kann aber gerettet werden. Zu Pauke und Orgel erzählt Martin Wangler eine dramatische Geschichte um eine Papstbank, die am Ende doch gut ausgeht und verlässt das tobende Publikum nicht ohne Zugabe. Die Zuhörer zeigen sich begeistert und sind aus dem Häuschen, wie der freigelassene Kuckuck, denn sie erlebten. Zweieinhalb Stunden höchst abwechslungsreichen und spritzigen Humors mit Tiefgang.