Mit Hans Jost freut sich Sabine Mettler vom Bibliotheksteam über die immer wieder gut gefüllten Sammelkisten Foto: Steger Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktion: Hans Jost unterstützt die Bodelschwingschen Anstalten in Bethel

Blumberg (stg). Die Blumberger Stadtbibliothek ist nicht nur ein Ort vielfältiger Medien, sondern zudem sozial engagiert: Denn hier steht eine Sammelbox mit der Aufschrift "Briefmarken für Bethel". Zuständig ist seit mehr als sechs Jahren Hans Jost aus Randen. Er ist Briefmarkensammler aus Leidenschaft, aber nicht, um die bunten, oftmals sehr interessanten kleinen Papierstücke sorgsam in Alben zu horten und dabei auf Wertsteigerung zu hoffen, sondern um sie als Hilfe für behinderte Menschen in die Bodelschwingschen Anstalten nach Bethel zu schicken.

"Schon mein Onkel August Jost hat Briefmarken für Bethel gesammelt, und ich habe als Kind begonnen, im Bürogebäude, wo mein Vater beschäftigt war, abends die Papierkörbe zu leeren und die anfallenden Marken weiter zu geben. Jetzt führe ich quasi ein Erbe fort und betreue in Blumberg und Umgebung zwölf Sammelboxen."

In großen Firmen stehen diese Kartons, ebenso in der Stadtverwaltung, und Hans Jost stellt klar, dass Unternehmen, die etwas auf sich halten, eben nicht den Freistempler nutzen, sondern ihre Tagespost mit Briefmarken versehen weil es viel persönlicher sei. Zudem stellt die Post immer wieder neue Postwertzeichen vor, seien es Gedenktage, geschichtliche Ereignisse, Bauten oder Kunstwerke. All das findet sich in den Sammelkisten, die regelmäßig vierteljährlich abgeholt und nach Bethel geschickt werden.

Manchmal geht es aber auch viel früher, immer dann, wenn aus einem Nachlass eine große Menge an Briefmarken abgegeben wird. Da findet sich dann noch oft die kleine blaue Zusatzmarke "Notopfer Berlin" die zwei Pfennig wert war und in den Jahren von 1948 bis 1956 im Bundesgebiet Pflicht war. In der Briefmarkenstelle in Bethel werden Behinderte ihren Möglichkeiten entsprechend eingesetzt, vom Erlös der gespendeten Postwertzeichen werden ausschließlich Projekte umgesetzt, die sonst nicht möglich wären. "Kleine Ursache, große Wirkung" bringt es Hans Jost auf den Punkt.