Jubilare: Karl-Heinz Trüby kann ein facettenreiches Arbeits-, Familien- und Vereinsleben vorweisen

Dass Karl-Heinz Trüby heute 70 Jahre alt wird, sieht man ihm nicht an. Dabei liegt ein intensives Arbeits-, Familien- und Vereinsleben hinter ihm, vielleicht war es auch gerade diese Mischung, die ihn jung hielt.

Blumberg (blu). Aufgewachsen ist er in Blumberg mit einer jüngeren Schwester, die ebenfalls in Blumberg verheiratet ist. Als Kind sah die Auswirkungen des Kriegs hautnah, etwa Einschläge von Granatsplittern Im Winkel, wo die Familie ihre erste Wohnung hatte.

Zusammenhalt in Blumberg baut auf

Das Haus hatte bereits ein Bad im Keller für alle vier Parteien. Bei ihnen im Haus waren zwei Flüchtlingsfamilien aus Schlesien untergebracht, die Väter arbeiteten in der Taschentuchweberei Lauffenmühle. Den Zusammenhalt in Blumberg erlebte er als angenehm. Die Bewohner seien offen gewesen für Zuzügler von außen, die Vereine hätten in den 1950er Jahren wieder ihr Leben aktiviert. Er selbst war im Turnverein, beim TuS Blumberg, in der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) und im katholischen Kinderchor, den die Schwester Christmunda geleitet habe.

Eingemeindungen von 1971 prägendes Ereignis

In der 1951 eingeweihten St. Andreaskirche, in der alten katholischen Kirche mit dem Zwiebelturm an der Kirchstraße, war die evangelische Kirchengemeinde.

Während seiner Arbeit in Blumberg erlebte er drei Bürgermeister: Werner Gerber, der von 1963 bis 1989 amtierte, Clemens Stahl (1990 bis 2001) sowie Matthias Baumann (2002 bis 2009). Im Alter von 60 Jahren ging er nach 42,5 Berufsjahren in Rente. Die Bürgermeister habe er alle als angenehm empfunden.

Zu den prägenden Ereignissen gehörten laut Trüby die Eingemeindungen von 1971 bis 1975, die er als Mitarbeiter im Rathaus und Bürger erlebte. Interesse an Geschichte: Bei Besuchen der umliegenden Ortschaften bemerkte er Schilder an historischen Gebäuden, wie an Rathäusern, Kirchen, Schulen oder Zehntscheuern. Dies weckte bei ihm sein Geschichtsinteresse. Im Jahr 2010 begann er, sich in Blumberg mit der Geschichte von Gebäuden zu befassen mit der Absicht, auch hier Geschichtstafeln wie in den Nachbarorten anzubringen.

Historischer Stadtrundgang: Zusammen mit dem Blumberger Heimatforscher Bernhard Prillwitz entwickelte Karl-Heinz Trüby Tafeln für 20 historische Gebäude und ehemalige Standorte wie die Lauffenmühle oder die Gärtnerei Schlenk in der Stadt. Ende April 2013 brachte der Bauhof im Beisein der beiden engagierten Bürger die Schilder für den "Historischen Stadtrundgang" wie er fortan hieß, an den Gebäuden an. An dem Konzept wirkte auch Nadine Götz von der städtischen Touristinfo mit.

Eine weitere Motivation für Karl-Heinz Trüby, sich für die Geschichte seiner Heimatstadt zu engagieren, war die 750-Jahr-Feier der Stadt Blumberg im Jahr 2011. Die von Bernhard Prillwitz und Dietrich Reimer erstellte Doggererz-Ausstellung in der Stadthalle hatte eine ungeahnt große Resonanz, vom Schüler bis zu den Großeltern. Vielfach wurde der Wunsch geäußert, diese Ausstellung in einem Museum als Dauerausstellung zu installieren.

Spurensuche nach den Wurzeln der Stadt

Bei der Kreativschmiede für das Blumberger Stadtentwicklungskonzept Ende 2012 entstand ein Arbeitskreis "Historie". Daraus entstand letztlich der am 8. Dezember 2015 gegründete Verein Wurzelsucher Geschichts- und Heimatverein Blumberg", mit dem Ziel, in Blumberg ein Museum zu gründen. Das Vorsitzenden-Duo bildet Trüby mit Bodo Schreiber. Zentraler Punkt im Museum soll die Doggererzgeschichte sein.

Als einen Baustein sieht Trüby den Nachbau der Doggererzanlage vom Nord- zum Südwerk mit einer Förderbrücke über das Ried, den Jürgen Mahler zusammen mit Schülern und Lehrern der Weiherdammschule leitet. Unterstützt werden die Akteure dabei von Wolfgang Sonntag und Karl-Heinz Kienzler vom Geschichtsverein. Karl-Heinz Trüby hat noch viele Ideen. Derzeit schwebt ihm eine Häuserchronik von Blumberg vor. Wer Informationen und vor allem Fotos hat, kann sich bei ihm melden.

Weitere Informationen: Karl-Heinz Trüby, Telefon 07702/17 28.