Die Fassade der Umkleiden ziert dieses 3D-Bild: Kaum zu unterscheiden, ob der Liegestuhl echt oder doch nur aufgemalt ist. Foto: Baltzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Schlussrechnung vorgestellt / Ergebnis unter Vorgabe von fünf Millionen

Als erfreulich wurde im Gemeinderat die Schlussrechnung für die Sanierung des Panoramabads bewertet. Diese kostet rund 4,8 Millionen Euro und ist damit günstiger ausgefallen als geplant. Das hat einen bestimmten Grund.

Blumberg (blu). Die Sanierung liegt mit rund 4,82 Millionen Euro netto deutlich unter dem Haushaltsansatz von fünf Millionen Euro. Auch die fünf Millionen Euro seien ein Netto-Betrag, da es sich beim Freibad um einen gewerblichen Betrieb handle, bei dem die Stadt zwar die Mehrwertsteuer bezahle, sie aber wieder zurückerstattet bekomme, hieß es auf Nachfrage bei der Stadt. Stadtrat Edgar Blessing hatte sich auch erkundigt, ob die Mehrwertsteuer von rund 900 000 Euro ausgabenwirksam wurde, und erfuhr, ja. Mit der Mehrwertsteuer betrug der Zahlungsstand 5,72 Millionen Euro.

Bürgermeister Markus Keller erklärte, er sei nach wie vor der Überzeugung, dass die Sanierung des Panoramabads mit der Bürgerbeteiligung in mustergültiger Weise erfolgt sei. Er dankte allen Beteiligten und fügte hinzu: "Es war keine einfache Entscheidung", das Panoramabad samt Sanierung sei eine freiwillige Leistung der Stadt. Keller freute sich, dass dieses Jahr schon 20 000 Besucher kamen, da scheinen 40 000 Gäste realistisch. Der Bürgermeister unterstrich aber, dass die Stadt bei 35 000 Gästen jeden einzelnen Besuch mit zehn bis elf Euro subventioniere.

Karlheinz Fuhrmann, Geschäftsführer des Freiburger Planungsbüros Fritz Planung habe sein Versprechen wahr gemacht und an der Rutsche eine Geschwindigkeitsanzeige gesponsert.

Stadtbaumeister Uwe Veit erklärte, sie seien jetzt in der zweiten Saison nach der Wiedereröffnung und hätten noch einiges nachzuarbeiten gehabt, darunter auch viele Schlussabrechnungen. Anhand einer kleinen Bilderdokumentation ließ er die rund zwei Sanierungsjahre Revue passieren vom Spatenstich für die Erschließung am 6. Oktober 2014 bis zur Wiedereinweihung am 14. Mai 2016. Veit nannte wichtige Verbesserungen, wie die neu angelegten Wege zu den Becken, die erneuerte Umrahmung für das Planschbecken, das neue Innenleben im Kiosk und natürlich das neue Filtergebäude mit der komplett neuen Technik als Herzstück der sanierten Anlage.

Planer und Architekt Karlheinz Fuhrmann schildert, während der Bauzeit habe es Änderungen geben, zum Beispiel Unerwartetes, so habe man bei den Erdarbeiten kontaminierten Boden entsorgen müssen, weil ein Ölfass ein Leck gehabt hatte und Öl ausgelaufen war. Ähnlich war es später bei den Außenanlagen, ergänzte Stadtbaumeister Veit, vor allem weil der an Ostern eingesäte Rasen durch den Kälteeinbruch danach samt Schneefall nicht mehr genügend wachsen konnte und man kurzerhand Rollrasen verlegen musste. Ein größerer Posten war die Edelstahlauskleidung der neuen Halbschalen-Rutsche mit fast einer Million Euro. Trotz all dem, das betonte Veit, sei man insgesamt im Kostenrahmen geblieben.

Das sagen die Räte

Stadtrat Dieter Selig (Sprecher der CDU-Fraktion) erklärte, ihm sei anfangs etwas mulmig gewesen, als er am Anfang für die Summe von fünf Millionen Euro votiert habe. Es seien immer noch Fragen offen, (etwa die Schlussabrechnung für den Badebetrieb 2016). Sein besonderer Dank ging an das Planungsbüro und das Stadtbauamt.

Stadträtin Ursula Pfeiffer (Sprecherin der SPD-Fraktion) freute sich: "Wir sind stolz auf unser Schwimmbad", die Außenanlage sei sehr schön, das Personal seit freundlich.

Stadtrat Rainer Gradinger (Freie Liste) schloss sich dem Dank an. Die Gäste seien zufrieden, im Panoramabad seien viele Kinder und Jugendliche. "Es wurde etwas geschaffen, das Qualität hat und Freude bereitet."

Stadtrat Georg Schloms (Freie Liste) regte an, den aktuellen Verbrauch an thermischer und elektrischer Energie zu errechnen und eventuell regenerative Energie wie eine Photovoltaik-Anlage zu nutzen. Bürgermeister Markus Keller fand das eine sinnvolle Anregung.

Der fraktionslose Stadtrat Hermann Zorbach war seinem Kollegen Schloms dankbar, dass man die energetische Seite im Hinblick auf den Einsatz regenerativer Energien noch einmal betrachte und fügte hinzu, so neu sei diese Idee letztlich nicht. Er hatte dies schon früher, als Mitglied der SPD-Fraktion, gestellt.

Kostenrahmen: Der Gemeinderat bewilligte 5 000 000 Euro netto, ausgegeben wurden rund 4,82 Millionen Euro netto, Mehrwertsteuer: rund 900  000 Euro; insgesamt wurden rund 5,72 Millionen Euro, die Mehrwertsteuer bekommt die Stadt zurückerstattet. Die Einzelposten: Erschließung 3,13  Millionen Euro; Baukonstruktionen und Technische Anlagen 3 ,13 Millionen Euro; Leistungen durch Dritte rund 100 000 Euro; Außenanlagen rund 525 000 Euro; Ausstattung und Kunstwerke rund 19000 Euro; Honorare rund 726  000 Euro, angesetzt waren hier rund 634 000 Euro. Zum Anstieg der Honorare sagte Bürgermeister Markus Keller, die Erhöhung liege nicht am Büro Fritz Planung. Der Anstieg sei vor allem durch 55 000 Euro für die Innere Verrechnung bedingt sowie zu einem kleinen Betrag an die Firma Bäder Competence für Beratung und den Abschluss einer Bauleistungsversicherung.