Besuch: Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut weiht das Logistik-Zentrum von Metz Connect ein
Bei Metz Connect in Blumberg wurde am Donnerstagnachmittag ein Stück Wirtschaftsgeschichte geschrieben.
Blumberg (blu). Im Beisein von Firmengründer Albert Metz und seinen Söhnen Christian und Jochen mit Gattin hat Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut am gestrigen Donnerstag die neue Glasfasermanufaktur und das Logistik-Zentrum offiziell eingeweiht.
Es ist die erste Glasfasermanufaktur im Schwarzwald-Baar-Kreis, entsprechend war die Prominenz vertreten: von Landrat Sven Hinterseh über Jochen Cabanis, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandausbau, IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez sowie Christoph Münzer, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands WVIB sowie Stadt- und Kreisräte. Dabei trug sich die Ministerin auch in das Goldene Buch der Stadt Blumberg ein.
Musikschule eröffnet den Festakt
Mit einem Mozart-Divertimento eröffnete ein Klarinetten-Trio der Musikschule Blumberg den Festakt. Und so klar und schnörkellos wie Mozarts Musik sind die Firmenphilosophie und Wirtschaftsweise von Metz Connect, die der Unternehmensgruppe seit mehr als 40 Jahren Erfolg verschaffen. Allein schon die kurze Bauzeit von wenigen Monaten nötigte der Ministerin, die selbst aus einem erfolgreichen Familienunternehmen stammt, Respekt ab.
Die Söhne Christian und Jochen Metz machten deutlich, dass sie das Wertesystem ihrer Eltern Gerdi und Albert Metz in zweiter Generation fortführen. Eine zentrale Rolle spielen Vertrauen, Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit. Ein Schlüssel zum Erfolg sind die ausgebildeten und motivierten Mitarbeiter. Dank deren Engagement könne Metz Connect mit den Netzwerkkomponenten, den Produkten rund um das Internet und die Telefonie, seit vielen Jahren die Marktführerschaft in Deutschland für sich beanspruchen, sagte Christian Metz stolz.
Vor circa vier Jahren hätten sie die Grundstücke im Blumberger Gewerbegebiet Vogelherd erworben und nun ausreichend Flächen, um zu wachsen. In diesem Gebäude sei seit Mitte Februar eine hochmoderne Glasfaser-Manufaktur entstanden.
Die Produkte und den Kundenmarkt stellte Jochen Metz vor. Metz Connect biete ein umfangreiches Sortiment an Leiterplattenanschlussklemmen – Kunststoffgehäuse mit Metallkörpern, die auf eine Leiterplatte gelötet oder gesteckt werden, um Signale zu übertragen. Die würden zum Beispiel eingesetzt bei der Firma Siedle in Furtwangen für Türsprechanlagen und bei Kaba in Schwenningen für Zutrittskontrollen.
Bürgermeister würdigt die Leistung
Der gute Ruf schafft viele Aufträge für die strukturierte Gebäudeverkabelung. Jochen Metz nannte unter anderem das Regierungspräsidium Stuttgart, die Universitätskliniken Konstanz und Freiburg, die Zeppelin-Universität Friedrichshafen und das Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen-Schwenningen. Anschlusstechnik von Metz Connect nutzen auch weltbekannte Unternehmen wie Porsche, Audi, Sto oder Daimler.
Bürgermeister Markus Keller würdigte die Aufbauleistung der Familie Metz. Metz Connect hatte am 23. Dezember 2016 als eines der ersten Blumberger Unternehmen den Glasfaseranschluss erhalten, und stellt jetzt selbst Glasfaserkabel her. Ziel sei es, so Keller, in zwei bis drei Jahren ganz Blumberg damit auszurüsten, um Glasfaserhauptstadt im Schwarzwald-Baar-Kreis zu werden. Der Ministerin überreichte er ein Geschenk von der Schokoladen-Manufaktur in Riedböhringen.
Rundgang veranschaulicht Arbeit
Für Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut war Blumberg der Abschluss eines Besuchs im Schwarzwald-Baar-Kreis mit dem Leitthema Digitalisierung und Wirtschaft 4.0. Morgens hatte sie die Gewerbeschule Villingen-Schwenningen besucht, danach Unternehmen im Landkreis. Sie zeigte sich beeindruckt, mit welcher Dynamik sich die Firmen aufstellten.
Der Familie Metz zollte sie ihren Respekt für das Bekenntnis zu Blumberg und Baden-Württemberg, sie sei ein Musterbeispiel für ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen. "Die Welt beneidet uns um Firmen wie Metz Connect", sagte sie. Die Wirtschaftspolitik des Landes sei sehr stark auf den Mittelstand ausgerichtet, der 60 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stelle.
Und dann kam der Rundgang. Heiko Zschocke, Leiter der Glasfaserkonfektion, erläuterte der Ministerin die Arbeitsplätze, an denen Mitarbeiterinnen zum Beispiel Glasfasern von einem Viertelmillimeter in doppel so starke Schläuche stecken.
Die ganze Technik dieser Produktion stammt aus dem Haus Metz, Qualität und Termintreue sind das Plus der Blumberger Vorzeigefirma. Mit eigenen Augen konnte die Ministerin per Bildschirm verfolgen, wie selbst kleinste Schmutzpartikel für eine optimale Leitung von den Glasfasern entfernt werden.
Bisher, so Zschocke, habe er von den Kunden keine einzige Beschwerde über die Produkte gehört. Die Ministerin staunte: "Sehr beeindruckend, alles ist durchdacht bis in das letzte Detail."
Die heutige Unternehmensgruppe Metz Connect feierte 2016 ihr 40-jähriges Firmenbestehen. Im April 1976 wurde der Grundstein durch das Ehepaar Gerdi und Albert Metz gelegt. Heute zählt die Unternehmensgruppe um die 800 Mitarbeiter weltweit, davon sind rund 550 am Stammsitz Blumberg beschäftigt. Derzeit werden 50 Beschäftigte in 17 Fachbereichen ausgebildet. Beim Umsatz sollen 2017 nach zwei Jahren mit zweistelligem Zuwachs die 80 Millionen Euro überschritten werden, sagte Jochen Metz.
