Entscheidung dafür fällt im Rat mit 13 zu zehn Stimmen / Jürgen Fischer bezweifelt Verlust-Prognose

Blumberg (gs). Mit der knappen Mehrheit von 13 zu zehn Stimmen beschloss der Gemeinderat, die Jahresgebühr für die Gemeinschaftsantennenanlage von netto 68,40 auf 84 Euro anzuheben. Das sind ab 1. Januar statt 5,70 genau sieben Euro pro Monat. Mit 4,34 Cent pro Tag mehr sei das immer noch um die Hälfte preiswerter als die Gebühr, welche Kabel BW in Riedböhringen verlange, sagte Bürgermeister Markus Keller. Aber natürlich könne man auch sagen, die Erhöhung betrage 22,8 Prozent.

Die Erhöhung wurde laut Sitzungsvorlage und auf Vorschlag des Betriebsausschusses erforderlich, weil für 2015 ein Verlust von 3500 Euro erwartet wird. Es droht demnach sogar eine Kreditaufnahme über 39 400 Euro. 2013 gab es noch einen Gewinn von 60 000 Euro, sagte Jürgen Fischer (CDU), der den prognostizierten Jahresverlust bezweifelt. Ab 2016 sei wieder ein Gewinn zu erwarten, er lehne deshalb die vom Betriebsausschuss vorgeschlagene Anhebung der Antennengebühren ab. Es könne nicht angehen, dass den Nutzern der Gemeinschaftsantenne das Geld für den Ausbau der Breitbandversorgung "aus dem Kreuz geleiert" werde, sagte Fischer.

Fraktionskollege Dieter Selig bestand darauf, auf die wirtschaftliche Belastbarkeit der Bürger Rücksicht zu nehmen. Zudem seien von 2007 bis 2013 Rückstellungen für die GEMA-Gebühren gebildet worden, die 53 000 Euro betragen würden. Auch für Uschi Pfeffer (SPD) ist der mögliche Jahresverlust kein Grund zur Erhöhung. Hannes Jettkandt von der Freien Liste meinte jedoch, ein städtischer Betrieb dürfe einen Gewinn erzielen und sprach sich für die vorgeschlagene moderate Erhöhung aus.

In Blumberg und seinen Ortsteilen müsse das schnelle Internet Priorität besitzen. Allein um Blumberg an Glasfaserkabel anzuschließen, werden mindestens fünf Millionen Euro benötigt, für die noch nicht berücksichtigten Ortsteile kommen wohl noch weitere 2,5 Millionen Euro hinzu.

Die Stadt betreibt die Gemeinschaftsantennenanlage mit derzeit insgesamt 2665 angeschlossenen Wohneinheiten, 2003 waren es 3070, 2013       2678. 1996 Einheiten entfallen auf die Kernstadt mit Zollhaus, 86 auf Epfenhofen, 199 auf Fützen, 169 auf Hondingen und 215 auf Riedböhringen.

Für 2015 liegen bislang 15 Abmeldungen vor, die unter anderem mit zu wenig Programme oder schlechter Bildqualität begründet werden. Die Jahreseinnahmen ohne Mehrwertsteuer betragen 182 286 Euro.