An die 70 Zuhörer zeigten sich von der Autorenstunde mit Frank Maria Reifenberg (vorne, links) tief beeindruckt. Foto: Derksen Foto: Schwarzwälder-Bote

Autorenlesung mit Frank Maria Reifenberg in der Stadtbibliothek / "Unsichtbare Blicke" aus dem Internet

Blumberg (cis). Passend zum "Welttag des Buches " stand in der Stadtbibliothek eine Autorenlesung mit Frank Maria Reifenberg an. Begleitet von den Deutschlehrern Corinna Meyer, Gerhard Frank und dem Begleitlehrer Jochen Adam waren die drei achten Klassen der Realschule als Zuhörer anwesend.

Evelyn Zach vom Bibliotheksteam begrüßte und Reifenberg stellte sich vor. Dann ging es zur Literatursache, denn der anspruchsvolle Thriller "Unsichtbare Blicke" umweltbezogen, aktuell und gesellschaftskritisch, verlangte von den Schülern konzentriertes Zuhören. Es ging um ein Mädchen, das durch einen über das Internet eingeschleusten Virus von einem Mann per Webcam als ungebetener Gast im Zimmer beobachtet wird. Es ist ein massiver Eingriff in die Privatsphäre, und die Situation spitzt sich dramatisch zu.

Frank Maria Reifenberg schrieb dieses Werk nach einem Fall in Aachen, wo weit über 100 Mädchen von einem Mann beobachtet wurden, was für viele der Opfer zu traumatischen Zuständen führte. Je nach gelesener Passage herrschte bei den sonst so quirligen Achtklässlern betretenes Schweigen, aber der Autor ließ es nicht nur beim Zuhören. Unmissverständlich und aktiv nahm er die Jugendlichen mit ins Gespräch, hinterfragte und wollte eigene Meinungen und Stellungnahmen zum Thema hören.

Denn die allgegenwärtige Möglichkeit, per vorhandener Technik Menschen zu beobachten, aber selber auch beobachtet und somit kontrolliert zu werden, ist den jungen Leuten mittlerweile nicht neu. Das Buch kann in der Bibliothek ausgeliehen werden.