Im Trauzimmer des Blumberger Standesamtes zählt der Wahlausschuss die Briefwahl aus (von links) Stadträtin Uschi Pfeiffer, Stadtrat Hannes Jettkandt, die stellvertretende Hauptamtsleiterin Daniela Götz, Bürgermeister-Assistentin Sandra Zeller, ihre Kollegin Karin Schmelz, der Wahlausschussvorsitzende und erste Bürgermeisterstellvertreter Matthias Fischer und Stadtrat Dieter Selig. Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterwahl: Bestätigung für Amtsinhaber Markus Keller / Beteiligung in Achdorf und Zollhaus gering

Die Blumberger Bürgermeisterwahl am Sonntag brachte mehrere Erkenntnisse.

Blumberg (blu). Es fiel auf, dass der einzige Kandidat, Amtsinhaber Markus Keller, in allen Wahllokalen deutlich mehr als 90 Prozent der gültigen Stimmen erhielt. Angefangen von Fützen mit 92,4 Prozent und Achdorf mit 93,6 Prozent. Gar viermal erhielt Keller 100 Prozent der gültigen Stimmen: in der Scheffelschule, in Randen, Kommingen und Nordhalden.

Die Wahlbeteiligung lag mit 37,8 Prozent zwar unter den 42,4 Prozent vor acht Jahren. Doch drei Wahllokale hatten dieses Mal sogar eine höhere Beteiligung, allen voran Randen mit 74,5 Prozent (2009: 66,3 Prozent), Nordhalden mit 67,7 Prozent (66,9) sowie die Stadthalle mit 25,7 Prozent (24,6).

Die größten Rückgänge gab es im verkehrsgeplagten Zollhaus, wo die Beteiligung von 45,2 auf nun 27 Prozent deutlich zurückging, was die dort mehrfach zu hörende Politikverdrossenheit unterstreicht, sowie in Achdorf mit einem Rückgang von 54,8 auf nun 39,6 Prozent. In Hondingen, wo viel über den geplanten Windpark auf der Länge diskutiert wird, betrug der Rückgang 10,3 Prozent, von 52,1 auf jetzt 41,8 Prozent. In Riedöschingen, wo der Windpark ebenfalls viel diskutiert wird, betrug der Rückgang 8,7 Prozent.

Windparkthematik kann die Zustimmung nicht beeinflussen

Bürgermeister Markus Keller sagte auf Anfrage dieser Zeitung, er habe schlecht einschätzen können, ob der Windpark gerade in Hondingen und Riedöschingen, wo die Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwalds, die die Länge erhalten will, vermehrt tätig ist, Auswirkungen auf das Wahlergebnis haben würde. Für ihn zeigt das Ergebnis mit 98,3 Prozent Zustimmung in Hondingen und 96,6 Prozent in Riedöschingen, "dass bei der Wahl doch die acht Amtsjahre gesamt betrachtet wurden und nicht ein Thema in den Mittelpunkt gestellt wurde."

Klaus Meilhammer aus Riedöschingen, Mitglied der erwähnten Bürgerinitiative, schätzt das ähnlich ein. Bei der Bundestagswahl im September habe das Thema Windkraft sehr wohl eine Rolle gespielt. Bei der Bürgermeisterwahl in Blumberg dagegen weniger, weil es nicht in der Macht des Bürgermeisters liege, daran etwas ändern zu können.

Über die Wahl der Blumberger Stadthalle durch den Wahlausschussvorsitzenden Matthias Fischer für die Verkündigung des Ergebnisses war Bürgermeister Markus Keller froh. Bei seiner ersten Wahl war das Ergebnis vor dem Rathaus verkündet worden. Er habe sich gefreut, dass so viele Leute in die Stadthalle gekommen seien, darunter auch viele Kollegen.

Die letzten fünf Wochen seien durch den Wahlkampf hart gewesen, erklärte Keller, die Gespräche mit den Bürgern in der Stadt und den Teilorten hätten ihm viel gebracht, ebenso wie jeweils bei der Ersten Gmond zu Beginn eines Jahres in den Stadtteilen. Im Wahlkampf habe er versucht, auch über die sozialen Medien wie Facebook verschiedene Zielgruppen wie die Jugendlichen zu erreichen. Ein Punkt, der auch Kellers Kollegen aufgefallen war, die Tuningens Bürgermeister Jürgen Roth in seiner Rede betont hatte.

Wahlberechtigt waren bei der Bürgermeisterwahl 7744 Bürger, darunter waren erstmals auch die 16-Jährigen. Im Vergleich zur Wahl 2009 waren es nun 297 Wahlberechtigte mehr, damals waren 7447 Einwohner wahlberechtigt. Die Beteiligung lag jetzt bei 37,8 Prozent, vor acht Jahren waren es 42,4 Prozent. Von 2876 gültigen Stimmen erhielt Amtsinhaber Markus Keller 2816, das waren 97,9 Prozent.