Sind Kinderspiele vom Aussterben bedroht? Foto: dpa

Sind Kinderspiele heutzutage vom Aussterben bedroht? Was ist mit "Fangen" passiert?

Ich muss ja zugeben, dass mir unsere Nachbarskinder, die samstags morgens schon um 9 Uhr draußen spielen, öfters mal den wohlverdienten Schlaf nach einer langen Partynacht rauben.

Aber eigentlich sieht man in den letzten Jahren viel zu selten Kinder, die auf der Straße in ihre Spiele vertieft sind.

Wo sind "Gummi-Twist", "Räuber und Gandarme", "Fange", "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann" (darf man das heute überhaupt noch sagen?), "Ochs am Berg" und "Himmel und Hölle" geblieben?

Spielen Kinder heutzutage nur noch mit ihren Spielkonsolen? Treffen sie ihre Freunde nur noch in virtuellen Chatrooms?

Die Frage muss man sich tatsächlich stellen. In einem kleinen Dorf, wie meinem, erwartet man doch lauter spielende Kinder vor dem Haus, vor allem bei solch schönem Wetter wie in den letzten Tagen. Doch Fehlanzeige!

Als ich noch kleiner war (so vor etwa zehn bis 15 Jahren), da war das selbstverständlich, bei den ersten Sonnenstrahlen raus zu gehen. Wer drinnen blieb war uncool.

Wir haben uns getroffen und alle möglichen Varianten von "Fange" durchgespielt (zur Erinnerung: Hochfange, Tierfange, Feuer-Wasser-Sturm…). Wir sind gerannt und geradelt. Wir waren dreckig und ausgepowert als wir nach Hause kamen.

Wir sahen es als unsere Pflicht an, die Straßen mit bunter Kreide zu verschönern. Wir fuhren stolz wie Oskar mit unseren Puppen durch die Gegend und haben unseren Barbies im Garten eine ganze Stadt gebaut.

Soll das alles heute nicht mehr gelten? Sterben die Kinderspiele von einst tatsächlich aus?

Das muss doch verhindern werden. Sonst fehlt ein ganzes Stück Kindheit. Auch wenn ich gerne samstags ausschlafen würde: Eltern schickt eure Kinder auf die Straßen. Kinder, kommt raus und tobt euch aus!

Zum Blog: Barbie - vom Leben gebeutelt