Geschäftsführer Martin Kurz hat im Gemeinderat die Zahlen der Energie- und Wasserversorgung Bitz erläutert. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Energie- und Wasserversorgung: Gemeinde trägt weiterhin Defizit der Wassersparte

Bitz. Es bleibt dabei: Die Gemeinde Bitz wird auch weiterhin das Defizit ausgleichen, das die Sparte Wasserversorgung der Energie- und Wasserversorgung Bitz GmbH (EWG) einfährt. Ein Antrag von Gemeinderat Reiner Plankenhorn, auf das Verursacherprinzip umzustellen und die Kosten auf alle, die Wasser von der Firma beziehen, zu verteilen, fand keine Mehrheit in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Während die Sparte Erdgas- und Stromversorgung regelmäßig Gewinne einfährt, wie Geschäftsführer Martin Kurz in der Sitzung berichtete, ist die Sparte Wasser zumeist defizitär oder gerade so kostendeckend – was bei der Gründung der Gesellschaft im Jahr 2000 bereits abzusehen gewesen sei. Deshalb war damals festgeschrieben worden, dass die Gemeinde Bitz, die 60 Prozent der EWG hält, dieses Defizit trägt, damit es nicht die Albstadtwerke belastet, denen 40 Prozent der EWG gehören. Allerdings können die Vertreter aus Bitz – Bürgermeister Hubert Schiele sowie die Gemeinderäte Sin-Moo Choi, Frank Hohnwald, Lars Papke, Florian Schöne und Wolfgang Ziemen gehören dem Aufsichtsrat der EWG an – frei über den Wasserzins entscheiden.

Für 2016 rechnet die EWG laut Kurz mit einem Defizit von 20 000 bis 25 000 Euro in der Wassersparte, und auch durch die Anhebung des Wasserpreises zum 1. Januar 2017 würden die Kosten nicht ganz gedeckt. Bemerkenswert: Ohne ihre Zusatzkosten wäre die Wassersparte kostendeckend, doch diese Zusatzkosten kommen wiederum der Gemeinde Bitz zugute: Rund 136 000 Euro an Konzessionsabgabe zahlt ihr die EWG jährlich dafür, dass sie die öffentlichen Flächen in Bitz für ihr Leitungsnetz nutzen darf.

Gewinne werden künftig ausgeschüttet

Für die Verzinsung eines Gesellschafterdarlehens der Gemeinde an die EWG fließen weitere 90 000 Euro pro Jahr, und je nach dem Ergebnis der Gesamtbilanz der EWG werden auch Gewerbesteuern fällig – für 2015 waren es 47 000 Euro. Die Verwaltung hält es deshalb für vertretbar, "dass die Wasserentgelte unterhalb der Kostendeckung bleiben und das Defizit der Wassersparte aus Bitzer Haushaltsmitteln gedeckt wird".

Neu ist, dass die EWG ihre Gewinne künftig anteilig an ihre Gesellschafterinnen ausschütten wird – sie waren bisher in eine Rücklage geflossen. Allerdings, so Kurz, verfüge die GmbH inzwischen über eine ausreichende Liquidität. Rund 90 000 Euro bekommt Bitz also für 2016 als Gewinnanteil. Das Eigenkapital betrug 2015 3,85 Millionen Euro, was einer – durchaus stattlichen – Eigenkapitalquote von 44 Prozent entspricht. Die Bilanz 2015, die Kurz vorstellte, schließt mit einer Bilanzsumme von 8,69 Millionen Euro ab. 3,18 Millionen Euro umfasst der Jahresumsatz. Unterm Strich bleibt ein Jahresergebnis von 216 000 Euro.

Unter dem Strich erhält die Gemeinde also mehr von der EWG, als sie investiert. Das war freilich nur einer der Gründe, warum die Räte Plankenhorns Antrag ablehnten. Schließlich komme das Geld zur Deckung des Wasserdefizits keiner großen Firma zugute, sondern letztlich den Haushalten, argumentierten Ingrid Matthes und Karin Danielzik. Dem Antrag der Verwaltung, das Wasserdefizit zu tragen, stimmten fast alle zu.