Die Kläranlage des Abwasserverbands Scher-Lauchert Foto: Schwarzwälder-Bote

Scher-Lauchert feiert Jubiläum / Festakt und Tag der offenen Tür / Kläranlage hat Kapazität von 18 300 Einwohnern

Bitz/Winterlingen. Der Abwasserverband Scher-Lauchert wird 50 Jahre alt. Als Zweckverband übernimmt er für die Gemeinde Bitz, die Winterlinger Ortsteile Benzingen und Harthausen, die Stadt Veringenstadt, den Stadtteil Jungnau der Stadt Sigmaringen und neuerdings auch für die Stadt Hettingen das Beseitigen des Abwassers. Dafür wurde am Ortsende von Veringendorf in Richtung Jungnau in den 1960er-Jahren eine Kläranlage gebaut. Es war die erste ihrer Art im weiten Umkreis.

Die Gründung des Zweckverbands erfolgte am 15. Mai 1964 im Rahmen einer zehnstündigen gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte der damaligen Gemeinden Bitz, Harthausen, Benzingen, Veringenstadt und Veringendorf. Geburtshilfe leisteten das Regierungspräsidium Südwürttemberg-Hohenzollern, die Landratsämter Balingen und Sigmaringen, die Wasserwirtschaftsämter Ravensburg und Rottweil sowie die Chemische Landesuntersuchungsanstalt in Sigmaringen.

Der Gründung ging ein, nach heutigen Maßstäben, veritabler Umweltskandal voraus. Die Gemeinde Bitz hatte zu Beginn der 1960er Jahre zwar eine mechanische Kläranlage, die aber die steigende Menge an Abwasser aus den Haushalten und der Industrie nicht ausreichend klären konnte. Auf der Albhochfläche gab es keinen Vorfluter und so versickerten die Abwässer im Karst. Das führte zur Verunreinigung des Grundwassers im Einzugsgebiet der Gallusquelle, aus der die Bitzer und weitere 30 000 Menschen ihr Trinkwasser bezogen. Ende 1962 bestand akute Gefahr für die Quelle und so musste unverzüglich gehandelt werden. Dabei stellte sich heraus, dass die Ableitung nach Veringendorf am günstigsten zu bewerkstelligen war.

Das Sammlernetz des Verbandes ist heute 31 Kilometer lang. Der Verband investierte 3,2 Millionen Euro für den Bau und in den vergangenen 15 Jahren nochmals rund eine Million Euro für die Sanierung der Sammler. Die Kläranlage nahm 1969 ihren Betrieb auf und wurde 1980 bis 1984 erweitert. Die Anlage war ausgelegt für eine Kapazität von 18 300 Einwohnern. Das ist auch nach mehr als 30 Jahren ausreichend. Die Kläranlage wurde laufend modernisiert. Die Kosten für diese Investitionen beliefen sich auf 5,8 Millionen Euro.

Der Verband betreibt insgesamt neun Regenüberlaufbecken. Die Herstellungskosten betrugen 3,2 Millionen Euro.

Am Sonntag, 13. Juli, findet ab 11 Uhr die Jubiläumsveranstaltung mit einem Festakt auf dem Gelände der Kläranlage am Ortsende von Veringendorf in Richtung Sigmaringen statt. Parkplätze sind ausgeschildert. Die Veranstaltung gestaltet der Musikverein Harthausen musikalisch. Ein "Tag der offenen Tür" schließt sich an.