Es geht um die Zukunft der Lichtensteinschule. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Lehrer der Lichtensteinschule warnen Gemeinderat vor Missständen

Mit einer Gegenstimme haben sich die Bitzer Gemeinderäte für den Ganztagsschulbetrieb an der Lichtensteinschule ausgesprochen. Das Konzept muss noch erarbeitet werden, fest steht jedoch bereits das Ziel: Zum Schuljahr 2018/2019 soll der Betrieb aufgenommen werden.

Bitz. Schulrat Bernhard Eisele vom Staatlichen Schulamt Albstadt informierte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats das Gremium und die große Anzahl an Zuhörern über die aktuellen Eckpunkte der Ganztagsschule nach dem Paragrafen 4 im Schulgesetz. Grundsätzlich sind zwei Formen des Ganztagsschulbetriebs möglich: Während in der verbindlichen Form alle Schüler daran teilnehmen, können sich bei der Wahlform die Eltern entscheiden, ob sie ihr Kind für die Dauer eines Schuljahrs anmelden möchten. Außerdem muss die Entscheidung auf eines der vier Zeitmodelle fallen. Eisele empfahl erst einmal niedrig anzufangen, sprich den Betrieb mit drei Tagen zu sieben Stunden anzubieten. Seiner Erfahrung nach habe dies bei anderen Schulen anfangs den größten Zuspruch ergeben. Sollte es in der Zukunft mehr Bedarf geben, könnten der Umfang gesteigert oder Module optional angeboten werden.

Zugute kommt Bitz eine relativ neue Regelung: Mussten vor einigen Jahren noch mindestens 25 Kinder je Jahrgangsstufe an der Ganztagsschule teilnehmen, um den Betrieb anbieten zu können, reichen inzwischen 25 Kinder jahrgangs- wie klassenübergreifend aus. Ab 29 Schülern kann eine zweite Gruppe eingerichtet werden. Bisher waren Anträge aus Bitz an der alten Regelung gescheitert. Wenn es nach den Wünschen von Bürgermeister Hubert Schiele geht, soll der Ganztagsschulbetrieb zum Schuljahr 2018/2019 aufgenommen werden.

Doch bis dahin bleibt noch einiges zu erledigen. Eisele bezeichnete diesen Termin als "sportliches Ziel", da alle Besprechungen mit Schule, Eltern, Vereinen und Vertretern des Hauses Nazareth und die Bedarfsermittlung vor dem 1. Oktober – dem Stichtag für das Einreichen des Antrags – abgeschlossen sein müssen. Eisele setzte den Termin noch vor die Sommerferien, da danach die Schulkonferenz vermutlich nicht rechtzeitig neu gebildet sei. Einig waren er und Schiele sich jedoch über den Ablauf: zunächst soll ein Konzept erstellt werden, welches anschließend den Eltern bei einer Bedarfsabfrage angeboten wird. Beide versprechen sich dadurch mehr Interessenten. Gemeinderat Wolfgang Ziemen begrüßte den pädagogischen Ansatz. Die Ganztagsschule führe weiter, was im Kindergarten bereits bestehe und trage so zu einer familienfreundlichen Gemeinde bei.

Schreiben des Kollegiums listet Probleme auf

Jedoch wies er auch auf ein Schreiben des Lehrerkollegiums hin, das an den Bürgermeister und den Gemeinderat gerichtet sei. In diesem seien Probleme und Missstände an der Schule aufgeführt – um welche es sich jedoch handelt, sollten die Zuhörer nicht erfahren, Details wollte Ziemen im nichtöffentlichen Teil der Sitzung besprechen. Er wies außerdem darauf hin, dass auch wenn der Gemeinderat dem Ansatz generell zustimme, die Schulkonferenz sich immer noch gegen eine Umsetzung entscheiden könne. Obwohl die Verwaltung seit Oktober Gespräche mit der Schulleitung sowie den Eltern der Grundschul- und Kindergartenkinder geführt habe, seien aus Ziemens Sicht noch nicht alle Handlungsbedarfe geklärt und "Luft nach oben".