Häuser wie das Unterstützungszentrum in Balingen betreibt der Verein Mariaberg. Foto: Jäger Foto: Schwarzwälder-Bote

Mariaberg: Sozialer Träger will Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in der Eugenstraße errichten

"Weg von der Zentralisierung, rein in die Region!" So lautete vor einigen Jahren der Auftrag an Einrichtungen, die sich um Menschen mit Behinderung kümmern. Der Verein Mariaberg nimmt den Auftrag ernst und will nun in Bitz ein Wohnhaus mit 24 Plätzen errichten.

Bitz. Eine so genannte Win-Win-Situation versprechen sich Rüdiger Böhm und Michael Sachs, die in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Bitz das geplante Projekte des Vereins Mariaberg vorgestellt haben. Der "diakonische Träger für soziale Dienste mit Angeboten für Menschen mit Behinderung und sozialer Benachteiligung vom Kindes- bis zum Seniorenalter" – so beschreibt sich Mariaberg auf seiner Internetseite – verfügt über Einrichtungen in den Landkreisen Sigmaringen, Reutlingen, Zollernalb, Alb-Donau und Stuttgart.

Im nächsten und übernächsten Jahr nun will Mariaberg ein Wohnhaus mit 24 Plätzen für Menschen mit geistiger Behinderung in der Eugenstraße bauen – mit barrierefreien Appartements und Wohnungen für Wohngemeinschaften.

Betreut werden sollen sie von sozialpädagogischen Fachkräften und Unterstützungskräften, wobei sich Mariaberg laut Böhm über Bewerbungen von Bitzern freuen würde. Denn das Haus soll den Bewohnern zur Heimat und in die Umgebung gut integriert werden. Deshalb achte Mariaberg schon beim Entwurf darauf, dass es sich optisch in die Nachbarschaft einfügt.

Bitz sei mit seiner guten Infrastruktur – es gibt Supermärkte, Bäckereien, Cafés, Restaurants, Ärzte, Apotheken, Vereine, Kirchen und vieles Wichtige mehr – ideal, so Böhm. Von dem Wohnhaus aus fahren die Bewohner zu ihren Arbeitsplätzen, in der Regel in Werkstätten von Mariaberg oder der Lebenshilfe, aber auch auf dem freien Arbeitsmarkt. Ziel des gemeinsamen Wohnens ist laut Böhm, die Bewohner fit zu machen für größtmögliche Selbständigkeit. Acht bis zehn Mitarbeiter werde Mariaberg in dem Haus beschäftigen, so dass immer jemand vor Ort sei.

Mariaberg will eine Wahl haben

Wie sieht der Zeitplan aus? Zwei Entwürfe soll ein Architekt vorlegen – Mariaberg will laut Böhm eine Wahl haben. Es sollen Informationsgespräche mit den Anwohnern geführt werden, und erst danach geht es ans Ausarbeiten des Entwurfes. Dass sowohl die Sozialplanung des Landratsamtes Zolleralbkreis als auch die Gemeinde Bitz mit Bürgermeister Hubert Schiele und dem Gemeinderat in die Planungsphase eingebunden werden sollen, versicherte Böhm ausdrücklich. Bevor die Bauarbeiter anrücken können, müsse man dann noch auf den Förderbescheid warten. Daher rechnet Böhm erst 2019 mit einem Baubeginn.

"Wir haben durchweg sehr gute Erfahrungen gemacht", betonten Böhm und Sachs mit Blick auf ähnliche Projekte in anderen Gemeinden. "Das liegt auch an unserer Transparenz." Schiele und seine Gemeinderäte forderte er auf, jederzeit das Gespräch zu suchen – vor allem bei Schwierigkeiten, denn Mariaberg sei es wichtig, dass beide Seiten hinter dem Projekt stehen.

Beim Bitzer Gremium rannten die beiden offene Türen ein: "Eine solche Einrichtung ist ein wichtiger Baustein, um unsere Infrastruktur zu erhalten", betonte Schiele. Wolfgang Ziemen stimmte ihm zu: "Es ist wichtig, solche Einrichtungen in einer Gemeinde zu haben."