So hätte die neue Bitzer Ortsbeschilderung ausgesehen. Hier der Weg zum Rathaus. Foto: Fischer

Wegweiser-System wird in Bitz doch nicht umgesetzt: Entscheidung gegen "Schilderwald".

Bitz - So knapp ist schon lange keine Entscheidung mehr im Bitzer Gemeinderat ausgefallen: Mit gerade einmal einer Stimme Mehrheit hat sich das Gremium gegen ein neues Beschilderungssystem im Ort ausgesprochen.

Eigentlich sollte nur noch über die Gestaltung der Schilder für Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen entschieden werden sowie über deren Platzierung. Fast zwei Jahre wurde an der Umsetzung des neuen Beschildungssystems geplant und beraten – nun fällte der Gemeinderat eine Entscheidung gegen den "Schilderwald". Fünf Zustimmungen, vier Ablehnungen – damit beendete das Gremium nicht nur die Abstimmungsrunde, sondern auch die monatelangen Planungen für das Vorhaben.

Über drei Varianten hatte das Gremium zu entscheiden. Mit fünf Stimmen sprachen sich die Räte dafür aus, nichts zu unternehmen. Die Lösung mit Schildern ausschließlich für kommunale Einrichtung erhielt eine Zu- und neun Gegenstimmen, und die ursprüngliche Variante mit kommunalen und gewerblichen Schildern wurde mit sechs zu fünf Stimmen abgelehnt. Zuvor hatten sich die Gemeinderäte sehr unterschiedlich zum Beschilderungssystem geäußert. Sin-Moo Choi etwa hatte nichts dagegen einzuwenden, so lange die Kosten von den teilnehmenden Gewerbebetrieben übernommen werden.

Dass man Werbung nicht in den Vordergrund stellen müsse, davon war Reiner Plankenhorn überzeugt. Er fragte, ob nicht stattdessen in die Jahre gekommene Schilder ausgetauscht werden sollten. Gunnar Füß sprach sich dafür aus, gar nichts zu machen. Auch seitens der Verwaltung war das Vorhaben mit Bedenken gesehen worden. In Zeiten von Navigationsgeräten brauche man solch eine ausführliche Beschilderung eigentlich nicht mehr, meinte Bürgermeister Hubert Schiele.

Zudem führe das große Interesse an neuralgisch kritischen Verkehrsknotenpunkten zu einem regelrechten Schilderwald, beispielsweise an der Kreuzung Ebinger Straße und Moltkestraße. 32 Schilder hätten dort insgesamt montiert werden müssen. Neben einem negativen Einfluss auf das Ortsbild hätte das laut Verwaltung den Kreuzungsbereich auch sehr unübersichtlich gemacht.

Vor rund zwei Jahren hatten Vertreter des zwischenzeitlich aufgelösten Handels- und Gewerbevereins der Verwaltung vorgeschlagen, neue Schilder im Ort aufzustellen – vornehmlich für interessierte Gewerbebetriebe. Die Gemeinde sollte sich mit Schildern für kommunale und öffentliche Einrichtungen anschließen.

Zur jüngsten Sitzung hatte für die Verwaltung bereits das Design festgestanden: weiße Schrift auf blauem Grund. Mit der Entscheidung spart Bitz Geld: 5000 Euro waren für die Beschilderung vorgesehen.