BETRIFFT: "Ungleiche Vorzeichen" von Samstag, 30. Juli

Ihr Auftrag, Frau Eyrich, bleibt, ihre Leser objektiv zu informieren. Sie unterstellen Bitzer und Winterlinger Gegnern der Windräderstandorte mangelndes Interesse, weil sie an einem Angebot zur Information zum Infraschall nicht teilgenommen haben. Sie hätten berichten müssen, dass von uns und nicht von der Windkraftlobby eine Veranstaltung für alle Bürger der Region zum Infraschall in Winterlingen initiiert wurde. Am 17. Juni hat dieser Informationsabend mit dem ausgewiesenen Experten, dem promovierten Mediziner Johannes Mayer, viele Interessierte zusammengeführt. (Der Schwarzwälder Bote berichtete am 21. Juni; d. Red.)

Dann bemühen Sie Albert Einstein mit seinem Zitat: "Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil." Hier geht es doch nicht um Vorurteile. Weltweit anerkannte Studien zum Infraschall belegen seine Auswirkungen auf einen Teil der Menschen und Tiere, die ihm ausgesetzt sind. Gehen Sie wiederholt zu einer Veranstaltung, von der Sie genau wissen, dass es nichts Neues zu erfahren gibt?

Das Thema "Windkraft" auf den Nebenkriegsschauplatz Infraschall zu reduzieren, ist wirklich unzulässig. Müssten Windräder, sollten sie überhaupt einigermaßen wirtschaftlich betrieben werden, nicht am Albtrauf aufgestellt werden? Dort herrscht der stärkste Wind auf der Schwäbischen Alb. Genau gesagt von Tuttlingen bis hinter Kirchheim Teck, also im Blickfeld von Donaueschingen über Balingen bis weit hinter Stuttgart. Es wäre interessant zu erfahren, bei wie vielen Menschen sich plötzlich Vorurteile bilden würden. Auf Grund der ARD-Reportage "Der Kampf um die Windräder" vom 1. August könnte man auch Schillers Zitat verwenden: "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens." 

Martin Thomann | Bitz