JubiläumDer Posaunenchor Bitz feiert Geburtstag mit einem Festgottesdienst in Nikolauskirche / Seit diesem Jahr in Gemeinschaft

Bitz. Der erste ständige Pfarrer in Bitz, Pfarrer Müller, war es gewesen, der Ende des 19. Jahrhunderts einen Jünglings- und Männerverein gegründet hatte. Versammlungsraum war damals das jetzige Amtszimmer des Pfarrhauses. Die Vereine in der Umgebung hatten schon vor dem Jahr 1900 Posaunenchöre, so dass auch in Bitz der Wunsch nach Blasinstrumenten laut wurde.

Bei einer Konferenz in Bitz spielten die Ebinger Bläser vor der Kirche einen Choral, was den Wunsch, einen Posaunenchor zu gründen, noch lauter werden ließ.

Im Herbst 1905 war es dann soweit, dass die leitenden Männer des Vereins neun Instrumente bestellten. Schon recht bald nahm dieser neugegründete Posaunenchor an verschiedenen Posaunenchorfesten teil – und feiert nun Jubiläum.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden beinahe alle Bläser schon in den ersten Wochen eingezogen, so dass die Arbeit zum Erliegen kam. Nach Kriegsende ging es mit dem Dirigenten Hermann Hailfinger aber weiter. Die Musiker begannen damit, Ständchen für jeden Soldaten, der aus der Gefangenschaft zurückkam, zu spielen.

Gegen Ende des Ersten Weltkriegs hatte Bitz zwei Glocken abliefern müssen – am 5. März 1921 kamen die neuen Glocken in der Gemeinde an, und die Einwohner nahmen sie zahlreich im Empfang – eine Feier, die der Posaunenchor umrahmte. Weitere Höhepunkte in seiner Geschichte waren die Grundsteinlegung der jetzigen Kirche sowie die Einweihung von Kirche und Gemeindehaus.

Der Zweite Weltkrieg bringt die Arbeit abermals zum Erliegen

Während des Dritten Reiches verschwand der Verein ganz von der Bildfläche. Angespornt durch ein Treffen des Christlichen Vereins Junger Männer in Reutlingen im Jahr 1948, bei dem junge Bitzer Männer zum ersten Mal einen Posaunenchor hörten, wurden die alten, zum Teil beschädigten Instrumente wieder hervorgeholt.

Auf eigene Kosten ließen die Musiker sie wieder herrichten und nahmen im Sommer die Chorarbeit wieder auf. Von den bisherigen Bläsern waren zwei geblieben. Ernst Matthes stellte sich an die Spitze , und Hermann Hailfinger wurde Dirigent. Zehn junge Männer bildeten nun den neugegründeten Verein: Hans Schaudt, Heinz Lebherz, Hatto Thomann, Walter Blickle, Theo Beck, Ernst Letsch, Harry Letsch, Ewald Blickle, Erich Schaudt und Adolf Schick spielten zum Erntedankfest 1948 erstmals vor der Gemeinde.

Hermann Hailfinger dirigierte die Männer bis zu seinem Tod im Jahr 1955, und danach folgten laufend Dirigentenwechsel – der Chor drohte auseinander zu fallen. Doch 1964 übernahm Horst Jenter aus Truchtelfingen den Bitzer Posaunenchor und leitete ihn mit unermüdlichem Einsatz fast 40 Jahre lang bis zu seinem tragischen Unfall im Jahr 2001. Für rund ein Jahr hatte Bernd Hailfinger dann die Chorleitung inne, und weil im Schichtbetrieb arbeitete, übernahm Alfred Hailfinger den Dirigentenstab – bis heute.

Immer wieder stand es schlecht um den Bestand, da Bläser zur Bundeswehr mussten oder andere, ältere Bläser aus gesundheitlichen Gründen zum Aufhören gezwungen waren.

Momentan besteht der Chor aus sieben Bläsern und einem Chorleiter. Aus diesem Grund gibt es seit diesem Jahr eine Chorgemeinschaft mit dem Posaunenchor Ebingen. Chorleiter sind Alfred Hailfinger und Uwe Petzendorfer, Vorsitzende sind Klaus Heinzelmann und Werner Renz.

n Im Festgottesdienst am 8. November werden einige moderne Stücke zu hören sein. Außerdem sind Ehrungen vorgesehen.