Wassergebühren in Bitz steigen ab 2015 / Im Kreis am oberen Ende

Bitz (rd). Es klingt schon paradox: Die Bitzer verbrauchen weniger Wasser, deshalb steigen ab 2015 die Gebühren. Eine entsprechende Kalkulation und die daraus resultierende Abwassergebührenordnung hat der Gemeinderat verabschiedet.

Ab Januar zahlen Bitzer Einwohner je Kubikmeter Schmutzwasser eine Gebühr in Höhe von 2,43 Euro (derzeit 2,16 Euro), für Niederschlagswasser pro Quadratmeter 33 Cent (derzeit 38 Cent). Diese Werte enthalten einen kalkulatorischen Zins von zwei Prozent. Auf einen durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt in einem Einfamilienhaus, 100 Kubikmetern Abwasser und rund 175 Quadratmetern versiegelter Fläche kommen so im Jahr insgesamt rund 18 Euro Mehrkosten zu. Dies soll zumindest in den nächsten vier Jahren so bleiben.

Denn in den neuen Gebühren ist das Defizit aus 2012 und 2013 bereits einkalkuliert. Mit den Überschüssen aus den Jahren 2007 bis 2009 sowie 2011 ergibt sich ein Restdefizit von rund 87 790 Euro. Mit den ab nächstem Jahr geltenden Gebühren soll dieses Defizit ausgeglichen werden.

Und hier kommt auch das Paradoxe zutage. Bürgermeister Hubert Schiele formulierte es so: "Gehen die Gebühren hoch, fangen die Leute an, Wasser zu sparen, was irgendwann wieder zu einer Gebührenerhöhung führt." Doch nicht nur das Wassersparen allein ist für die Erhöhung verantwortlich. 2012 und 2013 habe Bitz nicht unerhebliche Investitionen in diesem Bereich getätigt, erklärte Kämmerer Rolf-Dieter Koch. Insgesamt war damit die Abwassergebühr nicht kostendeckend.

Im Vergleich mit umliegenden Gemeinden siedelt sich Bitz ziemlich weit oben in der Gebührenhöhe an. Kämmerer Koch legte aktuelle Zahlen vor: Meßstetten ist beispielsweise mit 3,10 Euro bei der Schmutzwassergebühr Spitzenreiter, Winterlingen und Straßberg verlangen weniger. Bei der Niederschlagswassergebühr liegt Bitz nur zwei beziehungsweise drei Cent über Meßstetten und Straßberg.