Voll im Griff hat Dirigent Aleksandr Kalinin das Große Orchester der Musikkapelle Bitz. Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Musikkapelle Bitz widmet sich James Bond, Italien und einer alten Sage aus Hawaii

Von der Vorstellung, Blasmusik sei altbacken und unnmodern, kann man sich bei der Musikkapelle Bitz getrost verabschieden. Gespickt mit Überraschungen bot das Frühjahrskonzert vielseitigen Hörgenuss.

Bitz. Das geringe Durchschnittsalter der Musikkapelle liegt vor allem an der exzellenten Nachwuchsarbeit des Vereins. Eindrucksvoll demonstrierten das die Zöglinge unter der Leitung von Britta Schmid und die Jugendkapelle, dirigiert von Angelina Färber, zu Beginn des Frühlingskonzerts. Für deren lebhafte, frische Interpretationen spendete das Publikum reichlich Beifall und forderte Zugaben.

Das Große Orchester mit 46 Musikern startete mit dem ouvertürenartigen Stück "Jubilance" von James Swearingen in ihren Teil des Konzertabends. Exklusiv für Bands der amerikanischen High School geschrieben, jubilierte das Orchester und verbreitete Lebensfreude pur. Ebenso beschwingt ging es munter mit der Ouvertüre "Les Savoyardes" von Jacques Offenbach weiter, bevor sich in der Festhalle mystische Stimmung mit dem modernen Stück "Goddess of Fire" (Göttin des Feuers) ausbreitete. Grundlage bildet eine alte Sage des Inselstaats Hawaii. Für die Hawaiianer ist Pele, die Göttin des Feuers und der Vulkane, eine der wichtigsten Göttinnen. Aber sie ist auch bekannt für ihren Zorn und ihre Wutausbrüche. Richtig sauer wird sie, wenn ihr ihre Steine weggenommen werden. Wer aus Versehen oder absichtlich Lavasteine von ihrem eigentlichen Ort mitnimmt, wird vom Unglück verfolgt.

Sinfonisch abwechslungsreich begleitete das Blasmusikorchester die Gewalt der Naturelemente. Profihaft ließ Dirigent Aleksandr Kalinin seinen Taktstock tanzen und führte das Orchester zu einer bemerkenswerten Leistung mit punktgenauen Einsätzen. Das anspruchsvolle Werk mit außergewöhnlichen Klangfarben, überraschenden Wendungen und starken Kontrasten heizte nicht nur dem Publikum ein. Auch so mancher Musiker musste sich den Schweiß von der Stirn wischen. Mit Frank Sinatras Hymne auf New York verabschiedeten sich die Musiker in die Pause.

Marsch, Polka, Pop bestimmte den zweiten Teil des Konzerts, der buchstäblich mit Pauken und Trompeten eingeleitet wurde. Mit dem schmissigen "Kometenmarsch" wurde die erste Rakete gezündet. Beim Arrangement Johan de Meys konnte man mit geschlossenen Augen die Bond-Filme "Octopussy", "Dr. No", "For Your Eyes Only" und "Goldfinger" Revue passieren lassen, bevor die gefühlvolle "Sorgenbrecher"-Polka sämtliche dunkle Wolken aus den Gemütern vertrieb. Zum Abschluss des offiziellen Programms hieß es "Bella Italia", und die Gäste durften schon ein wenig von dem nächsten Sommerurlaub mit Sonne, Strand, Meer und natürlich von der Liebe träumen. Das rockige Medley bekannter italienischer Popsongs von Erwin Jahreis ("Ti amo", "Azzurro" und "Gloria") ließen Erinnerungen an die 1980er-Jahre wach werden und führte zu stürmischen Applaus. Erst nach zwei Zugaben durfte sich das Große Orchester verabschieden.