Ein Bild vom Bitzer Forst machten sich die Mitglieder des Gemeinderats bei ihrem Waldbegang. Foto: müb

Intelligente Bewirtschaftung im Bitzer Wald. Gemeinderat schaut sich vor Ort um. Auf 85 Hektar Pflege geplant.

Bitz - Es ist um intelligente Forstwirtschaft gegangen beim Waldbegang des Bitzer Gemeinderats. Der Forst sieht in den nächsten zehn Jahren auf 85 Hektar Pflegemaßnahmen vor. 70 Prozent des Bitzer Waldes sei genutzt, sagte Wolfgang Bitzer, Revierleiter in Bitz.

Angewandt wird das "Bitzer Schlitzverfahren" zum Beispiel im Gebiet Sahlenhau. Damit ist das Schlagen von "Altbäumen" möglich, ohne den Jungbestand zu beschädigen. Mit dem Einschlag von 1000 Festmetern mehr als bisher soll in den nächsten zehn Jahren mehr Wert auf die Pflege der Jungbestände gelegt werden. Gleichzeitig wird dadurch gespart, weil nicht neu bepflanzt wird. Derzeit ist der Wald durch Buchen geprägt mit einem Anteil von rund 70 Prozent. Das soll sich künftig zugunsten der Fichte verändern.

Die Esche wird man wohl auf längere Sicht verlieren. Aufgrund der Klimaerwärmung empfiehlt Bürgermeister Hubert Schiele die Douglasie. Den starken Käferbefall als Folge der Hitze bekämpft Forstamtsrat Eugen Seyboldt, indem er dafür sorgt, dass das geschlagene Holz unverzüglich aus dem Wald abtransportiert wird. Privatwaldbesitzer sollten ihren Wald auf Käferholz untersuchen.

Der Gemeinderat begutachtete zwei schlechte Waldbilder aufgrund schlechter Bodenbeschaffenheit. Bei einem lautet das Ziel: "Weg von der Fichte hin zur Buche". Im Gebiet Wasserbuche stehen einige Fichten, die als "Z-Bäume", also Zukunftsbäume, gekennzeichnet sind. Willy Schick, einst Jäger, berichtete, dass in den 1970er Jahren dort die Versuchsanstalt des Forstamts Freiburg zehn verschiedene Fichtenarten gepflanzt habe.

Auf der vom Forst neu geschaffenen Heidefläche an der Kühnershalde soll langfristig ein Trockenrasen entstehen.

Im Rathaus blickte Seyboldt auf ein absatz- und einnahmereiches Jahr 2014 zurück, mit einem noch nie dagewesenen Betriebsergebnis von rund 178.000 Euro. Eingeschlagen wurden 4386 Festmeter auf 4,9 Hektar; Jungbestandspflege gab es auf 5,4 Hektar Wald. Auch für dieses Jahr seien gute Preise zu erwarten. Veranschlagt sind Einnahmen in Höhe von rund 140.000 Euro. Klaus Richert, Leiter der Forstamtsaußenstelle Albstadt, sieht für das nächste Jahr eine steigende Nachfrage nach Frischholz; Brennholz habe den Zenit erreicht. Das geplante Betriebsergebnis liegt bei 84.000 Euro bei einem Hiebsatz von rund 5000 Festmetern. Der Forst hat sich das Ziel gesetzt, auf einem Areal von 85 Hektar Pflegemaßnahmen in den nächsten zehn Jahren vorzunehmen.

Der Holzverkauf läuft für zwei Jahre über die Verkaufsstelle Albstadt

Der Gemeinderat beschloss, den Holzverkauf aus dem Gemeindewald Bitz auf die Dauer von zwei Jahren an die Holzverkaufsstelle Albstadt zu übertragen. Ebenfalls votierte das Gremium für die Einführung der Regelbesteuerung. Dadurch wird eine Mehreinnahme von mindestens 14.000 Euro pro Jahr erzielt. Der Brennholzpreis liegt auch in diesem Jahr wieder bei 58 Euro für Polterholz, dieses wird von Winterlingen bezogen; in Albstadt liegt der Preis bei 62 Euro.

Lobende Worte richtet Bürgermeister Schiele an die Waldarbeiter, deren hervorragende Arbeit kräftig Geld in die Kasse gespült habe: "Schade nur, dass diese nicht erfolgsabhängig bezahlt werden."