Großer Chor, großartiges Konzert: Oliver Geiger hat mit "Sound of Joy" ein Klangjuwel geformt. Fotos: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Gospelchor "Sound of Joy" und Jugend-Projektchor machen schwungvoll die Vorweihnachtshektik vergessen

Von Karina Eyrich

Bitz. Donnernder Applaus und eine zum Bersten volle Nikolauskirche: Das Weihnachtskonzert des Gospelchors "Sound of Joy" hätte kein größerer Erfolg werden können. Zum ersten Mal hatte auch der Jugend-Projektchor einen Auftritt.

Sie haben Stimmen wie Engel: hoch, glasklar und überschwänglich – den Kindern und Jugendlichen des Projektchors ist die Freude am Singen anzumerken. Kein Wunder: Ihre Dirigenten Ute Schulze-Temming und Oliver Geiger – Gesamtleiter des Gospelkonzerts am vierten Adventssonntag – haben sie so gut vorbereitet, dass jeder Ton sitzt und das Publikum sofort angesteckt ist. Vom "Sternenglanz" erzählen sie, von Christi Geburt, den schlafenden Schafen und dem Himmel, der dazu singt.

"Last Christmas" von "Wham!" zu singen, haben die Kinder, die seit Oktober mit Unterstützung der Instrumentalisten Jutta Schick und Ulrike Lebherz geprobt haben, sich gewünscht, und präsentieren das melodische Liebeslied fröhlich und schwungvoll. Damit auch jene, die nicht Englisch sprechen, die Botschaften der Lieder verstehen, trägt Hannelore Lorch die Texte auf Deutsch vor, leise begleitet von Bernd Koch am Piano.

Leonard Cohens Gänsehaut-Song "Hallelujah", mit dem der Gospelchor "Sound of Joy" nach anderthalb Stunden ein wundervolles Konzert beschließt, hat Koch schon zum Einzug der Sängerinnen und Sänger gespielt. Sie bringen Kerzen, bringen das Licht in die fast dunkle Kirche, die nur von den Kerzen am Weihnachtsbaum und auf dem Adventskranz erhellt ist.

Auch musikalisch zündet der Funke: Gospel-Klassiker wie "Joyful, Joyful" mit den Solisten Svenja Gehrisch und Hans-Georg Hailfinger sowie "Amazing Grace" wechseln sich ab mit seltener gesungenen Werken, "Immanuel" etwa, "An Advent Gospel" und "Oh, Holy Night", das Ute Schulze-Temming mit ihrem Solo krönt.

Dank der guten Besetzung und der engagierten Sänger erfüllen die Stimmen das Gotteshaus in jedem Winkel. Von Oliver Geiger – er erntet am Ende donnernden Applaus – temperamentvoll geführt, präsentiert sich der Chor in harmonischer Geschlossenheit und mit viel Elan.

Für zusätzlichen Schwung sorgt die kleine Band: Neben Bernd Koch unterstützen Florian Schöne, Klaus Gebhardt und Oliver Heilig die Sänger mal mit Tempo, mal mit Gefühl. In Texten und Gebeten zwischen den Liedern gehen die Kinder dem Geheimnis von Weihnachten nach, und Pfarrerin Bärbel Danner nutzt die volle Kirche, um allen Besuchern fröhliche Weihnachten zu wünschen, bevor die Zuhörer nach draußen gehen, um bei Glühwein und Lebkuchen den letzten Rest Vorweihnachtshektik zu vertreiben – und um zu schwärmen: von einem Konzert, das perfekt auf die Festtage eingestimmt hat.