Tomke Wolfer ist die frische Kraft beim Kinder- und Jugendtreff Bitz

Von Christoph Holbein

Bitz. Die Marschroute ist klar ausgegeben: Die Verantwortlichen wollen wieder etwas auf die Beine stellen. Mit Tomke Wolfer steht dafür eine neue Leiterin des Kinder- und Jugendtreffs in Bitz in den Startlöchern. Was sie alles vorhat, erzählte sie dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung.

Seit 2003 ist das Erzbischöfliche Kinderheim Haus Nazareth aus Sigmaringen mit der Betreuung des Kinder- und Jugendtreffs in Bitz beauftragt. Dafür ist eine sozialpädagogische Fachkraft mit einem Stellenumfang von 50 Prozent im Einsatz. Bisher ist das Eike Kloka gewesen, der aber aus krankheitsbedingten Gründen jetzt aufhören musste.

Somit ist seit dem 1. April Tomke Wolfer die neue Leiterin des Kinder- und Jugendtreffs, und den möchte sie wiederbeleben. Deshalb beabsichtigt sie, den Jugendraum, den es zu renovieren sowie mit einer Küche auszustatten gilt und der momentan Baustelle ist, im Rahmen einer Einweihungsfeier neu zu eröffnen, um die gerade brachliegende offene Jugendarbeit wieder in Gang zu bringen.

Derweil läuft die Schulsozialarbeit und das soziale Training mit der Grundschulgruppe. Ein weiteres Aufgabengebiet von Wolfer ist die Organisation der Ferienbetreuung.

"Wir nehmen die Wünsche ernst"

"Wir nehmen die Wünsche der Jugendlichen ernst und wollen mit ihnen ins Gespräch kommen", betont Bürgermeister Hubert Schiele. So gab es 2013 ein Jugendhearing, das die damalige Leiterin des Kinder- und Jugendtreffs, Bettina Landenberger, initiiert und organisiert hatte. Die Ergebnisse präsentierte nun Tomke Wolfer. 106 Fragebogen von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 18 Jahren – 48 Mädchen und 58 Jungen – wurden ausgewertet, wobei die meisten Beteiligten aus der Realschule kamen, während die Verantwortlichen am Gymnasium sich geweigert hatten, den Fragebogen im Unterricht zu verteilen.

Zwei Drittel der Befragten sind Mitglied in einem Verein und investieren dort ein paar Stunden in der Woche. Ansonsten verbringen die Bitzer Jugendlichen ihre Freizeit unter der Woche am liebsten zu Hause – vor allem vor dem Computer und dem Fernseher. Mindestens einmal in der Woche, manche aber auch öfter, treffen sie sich mit Freunden und das auch wieder zumeist zu Hause. Gerne sind die Bitzer Jugendlichen zudem im Ort unterwegs, ältere zieht es auch nach Albstadt. Am Computer zu spielen und zu chillen, stehen auf der Liste ganz oben. Das gilt auch für das Wochenende.

Einen Imbiss und Geschäfte, einen Skaterpark und ein Freibad sowie einen Treffpunkt wünschen sich die Jugendlichen von der Gemeinde Bitz. Selbst mit anzupacken und zu helfen, will die Mehrheit der Jugendlichen mit Einschränkung: "Kommt darauf an", und dafür einmal in der Woche ein bis zwei Stunden Zeit investieren. Da möchte sie Wolfer packen und dazu bewegen, mitzumachen im offenen Jugendtreff. "Was die Jugendlichen wollen, deckt sich mit dem Angebot der offenen Jugendarbeit in Bitz, da besteht kein Auseinanderdriften. Wir haben Räume, wo sich chillen und mit Freunden treffen lässt", betont die neue Leiterin: "Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt."