Zum Thema Energiewende und Klimakonzept kamen die Bitzer Bürger im Saal des Rathauses zusammen. Foto: Böhler Foto: Schwarzwälder-Bote

Klimawandel: Bürger versammeln sich im Rathaus für ein gemeinsames Seminar / Ideen und Konzepte

Ideen und Konzepte für die Energiewende vor Ort zu entwickeln war die Aufgabe für Bitzer Bürger bei der Bürgerwerkstatt im Rathaus.

Bitz. Matthias Schlagenhauf von der Energieagentur Zollernalb, der die Bürgerwerkstatt in Sachen Energiewende leitete, eröffnete den Abend mit einem Vortrag zum Thema Fotovoltaikanlagen und stellte ein Konzept vor, dass Studenten der Hochschule Albstadt-Sigmaringen für die Gemeinde Bitz entwickelt haben. Das Ergebnis: Die Installation neuer Anlagen, zum Beispiel auf dem Dach der Sporthalle, werde sich nach zehn Jahren rechnen, nach 20 Jahren hätten die Anlagen demnach einen Gewinn von 200 Prozent der ursprünglichen Investition erwirtschaftet – Materialverschleiß mit eingerechnet.

Anschließend verteilte er die Teilnehmer an drei große Tische. Auf jedem lag jeweils ein Plakat mit Diskussionsfragen. Nach der Diskussion sollten die Teilnehmer ihre Ergebnisse aufschreiben. Alle 20 Minuten wechselten sie den Tisch, um so nach dem Rotationsprinzip zu jedem Thema etwas beizutragen.

An Tisch Nummer eins beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Frage, wie der Anteil an erneuerbarem Strom in der Gemeinde erhöht werden kann. Lebhaft war die Debatte über Erschließungsmöglichkeiten von Flächen für Fotovoltaikanlagen. Am Ende stand die Idee einer genossenschaftlichen Organisation im Raum, die in Dachflächen von Sporthallen und Schulen investieren soll.

Am zweiten Gruppentisch wurde heiß darüber diskutiert, wie Energie eingespart wird und Bürger zum Mitmachen motiviert werden. Man wolle die Bürger auf keinen Fall bevormunden, betonte Bürgermeister Hubert Schiele, der sich ebenfalls aktiv in den Gruppen einbrachte. Die Runde kam zu dem Schluss, dass Kinder am besten von ihren jeweiligen Schulen zum Energiesparen erzogen werden, für die erwachsenen Bürger sei ein Infotag mit der Feuerwehr zu organisieren, welche die Bürger mittels Wärmebildkamera über die "Energielecks" am eigenen Zuhause aufklärt.

Eine solche Informationsveranstaltung sollte breite Resonanz finden, denn wie Schlagenhauf anfangs erklärt hatte, wurden 73 Prozent des Bitzer Gebäudebestandes vor 1978 errichtet. Dabei gelte es hervorzuheben, dass mit energieeffizienten Baumaßnahmen viel Geld in Form von Heizkosten zu sparen seien.

Die Frage am dritten Tisch war noch etwas schwieriger zu beantworten – sie lautete: "Wie kann die vorhandene Abwärme besser genutzt werden?" Antworten auf diese Frage kamen vor allem deshalb etwas schleppender, weil die meisten Teilnehmer weniger Vorwissen zum Thema Nahwärmenutzung mitbrachten. Zum Schluss hatten sie trotzdem eine gute Idee: Ein Nahwärmenetz mit Spitzenlastkessel zur Speicherung sollte die Gemeinde auf dem Gebiet voranbringen. Eventuell sei die Abwärme auch zur Hackschnitzeltrocknung zu verwenden, lautete ein anderer Vorschlag.

Das Thema Windenergie war komplett ausgespart.