Christian und Dominik Brunner schrauben täglich an ihren Maschinen. Nebenbei sind sie auch richtig gute Motocrossfahrer. Foto: Huger Foto: Schwarzwälder-Bote

Hobby: Zwei Bisinger leben für den Motorsport / Die meisten Mofateile sind Handarbeit

Christian und Dominik Brunner sind nicht nur gute Motocrossfahrer, die beiden kriegen nebenbei alles wieder repariert. Sie selbst mussten aber auch schon oft zusammengeflickt werden.

Bisingen. "Ich weiß nicht, wie wir so verrückt geworden sind", sagt Christian Brunner. Er und sein Bruder Dominik sind täglich in ihrer Werkstatt am Mauteareal und schrauben an ihren Maschinen. Mindestens 30 Motorräder stehen mittlerweile in der Garage.

Mittwoch und Samstag geht es auf die Motocross-Strecke. Doch: "Das Reparieren nimmt mehr Zeit in Anspruch als das Training", sagt Christian Brunner. Sowohl die Feinabstimmung als auch das Training machen sich bezahlt. Beim GCC-Rennen (German Cross Country) hat sich Christian Brunner in der Youngtimer-Klasse den achten Rang gesichert. Die Strecke in Goldbach bei Frankfurt ist seine absolute Lieblingsstrecke. "Das ist die Strecke der Weltmeister", sagt er.

Reparaturen sind kein Problem für die beiden Bastler

Bei solchen Rennen geht oft einiges kaputt. Das ist allerdings kein Problem für die Profi-Bastler. "Wir kriegen es immer wieder zusammengeflickt", sagt Christian Brunner. Er als Industriemechaniker und Bruder Dominik als Feinmechaniker haben sich das "Schrauben" selbst beigebracht. Schon mit sechs Jahren saß Christian das erste Mal auf einem Motorrad. Er und sein Bruder haben ihr Wissen aus Fachbüchern und aus dem Internet. Die meisten Reparaturen sind inzwischen eine Kleinigkeit für sie.

Allerdings mussten auch die beiden schon das ein oder andere mal zusammengeflickt werden. "Bei mir war mal die Leber gerissen und der Fuß kaputt", erzählt Dominik Brunner. Sein Bruder Christian hat regelmäßig irgendwelche Verletzungen. "Innenbandriss, Außenbandriss, Arm gebrochen", zählt er die Folgen seiner Unfälle auf. Bei Sprüngen bis zu einer Höhe von zwölf Metern lässt sich das kaum vermeiden. "Da kann man nichts mehr machen", so Christian Brunner. In der Luft sei man machtlos. Wenn sich das Motorrad nach vorne neige, müsse man es loslassen.

Selbstgebaute Mofateile wichtiger als Verletzungen

Die Verletzungen werden ohne Weiteres weggesteckt. Es schmerzt die Bastler eher, wenn eines der komplett selbst entworfenen und gebauten Mofateile kaputt geht. "Nach dem Rennen gucke ich immer gleich nach dem Tank", sagt Christian Brunner. Der Tank ist jedoch nur einer der vielen Eigenbauten.

Vor allem bei der 25er-Zündapp ist fast alles selbst gemacht. "Damit sie leichter ist", erklärt Christian Brunner. Das sei ein klarer Vorteil bei den Rennen. So haben sie ganze zwölf Kilogramm einsparen können. Dafür wurden ein Auspuff, der besagte Tank, ein Luftfilterkasten, die Pedale, Kolben und Zylinder angefertigt. Für diesen Zweck haben die beiden eine Dreh- und eine Fräsmaschine.

Zusammen haben die Gebrüder Brunner auch ein Bobbycar frisiert. Bis zu 50 Kilometer pro Stunde schafft es laut ihren Angaben. Doch egal, an welchem Gefährt die Brunners gerade arbeiten: "Wichtig ist, SWR 4 hören. Sonst kommt Hektik auf beim Schrauben", sagt Christian.