Die Werksfeuerwehr der Firma Maute wurde vor genau 80 Jahren gegründet. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Erinnerungsstücke: Michael Mayer bewahrt Relikte auf: Uniformen, Helme, Ärmelabzeichen und Wimpel,

Vor 80 Jahren wurde die "Werksfeuerwehr Maute" gegründet. Das damalige Einsatzfahrzeug ist bis heute erhalten geblieben. Es gibt aber noch viel mehr Relikte aus jener Zeit.

Bisingen. Die Werksfeuerwehr wurde 1936 zusätzlich zur bestehenden Bisinger Feuerwehr gegründet. Auch die Schuhfabrik Keller hatte bis 1950 eine Werksfeuerwehr.

Die am 2. Oktober 1936 von Unternehmer Heinrich Maute gegründete Wehr hatte nach einem Jahr bereits 27 aktive Mitglieder. Sie galt als "Steckenpferd" des Betriebschefs, der sie mit den neuesten Löschgeräten der damaligen Zeitz ausrüstete.

So wurde 1936 eine Magirus-Drehleiter von 20 Metern Länge angeschafft, die mittlerweile im Besitz des Heimatvereins ist. Auch die Söhne des Unternehmers, Reinhold und Christian Maute, unterstützten die Wehr.

Vorteil für die Firma: Die Feuerwehrmänner waren während der Betriebszeit der Firma vor Ort und hätten so im Notfall unverzüglich bei Bränden eingreifen können. Mitbegründer Martin Wohlschiess war von 1936 bis 1959 Kommandant der Werksfeuerwehr. Sein Amt übernahm dann Wilhelm Baur bis 1970. Josef Fischer leitete die Wehr bis zu deren Auflösung 1983. Die Werkswehr übte regelmäßig mit den normalen Feuerwehren. Zum Einsatz kam sie unter anderem beim Großbrand im Zimmergeschäft August Buckenmaier 1963.

Die historischen Aufzeichnungen zeigen, dass in der Maute-Werksfeuerwehr eine enge Kameradschaft gepflegt wurde. Berichte über Ausflüge und Feste belegen dies. Das Einsatzfahrzeug, das Daimler-Benz Löschfahrzeug L 3500/LF15 Baujahr 1951, pflegte man mit Hingabe.

Einsatzfahrzeug von 1951 wird bis heute für Ausfahrten genutzt

Die Kreiselpumpe des Fahrzeugs förderte bis zu 1500 Liter pro Minute. Der Oldtimer gehört heute Michael Mayer aus Bisingen, der es von der Firma Maute kaufte, um es der Nachwelt zu erhalten. Es ist bis heute einsatzfähig und wird immer wieder für kleine Ausfahrten genutzt.

Erhalten blieben auch Uniformen, Helme, Ärmelabzeichen, Wimpel, Urkunden sowie Foto- und Filmaufnahmen aus der Zeit. Darunter finden sich Texte, die heute kurios wirken. Etwa der Beschluss in der Generalversammlung im Jahre 1950, dass auch Frauen an der Weihnachtsfeier teilnehmen dürfen, "da diese im gewissen Sinne auch aktiv seien und dem Manne beim Einsatz assistieren müssen. Es wäre manchmal guter Rat teuer, wenn die Frau nicht im letzten Moment die Stiefel oder Hose beibringen würde."

Michael Mayer, der auch zweiter Vorsitzender des Heimatvereins ist, bewahrt bis heute all die Erinnerungen an die Werksfeuerwehr auf.