Fürst Karl Friedrich beeindruckte das Publikum mit seinem virtuosen Saxofonspiel. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Jazzkonzert |Fürst Karl Friedrich und seine Band Royal Groovin machen Laune roovin"

Als würden die Grundfeste des weithin sichtbaren Wahrzeichens der Region jeden Moment erzittern. Beim "Fürstlichen Open Air" sorgte die Jazzformation "Royal Groovin" mit Fürst Karl Friedrich von Hohenzollern und Gefährten am Donnerstag für Hochstimmung.

Burg Hohenzollern. Ob von Ludwigsburg, Ravensburg oder der Neckar-Alb-Region, die Autokennzeichen auf den Parkplätzen der Burg verrieten es: Die Werbetrommeln vom Burg-Management hatten ganze Arbeit geleistet. Dieses außerordentliche Konzert wollten sich die Burgenfans und Musikliebhaber nicht entgehen lassen und nahmen dafür auch weitere Anfahrtswege in Kauf. Einigen war ob der gehissten Preußenflagge sogar klar, dass Prinz Georg Friedrich von Preußen ebenfalls auf der Burg weilte.

Mehr als 250 Besucher sehen das Open-Air-Konzert im Hof der Burg

Mehr als 250 Besucher fanden sich dank des Extrapendelbuseinsatzes früh genug auf dem Burghof ein, wo eine große Open-Air-Bühne aufgebaut war und das Bewirtungsteam der Burg für die Verköstigung sorgte. Auch ein Fernsehteam vom SWR war im Einsatz und Burgverwalterin Anja Hoppe war schon nach den ersten Stücken begeistert darüber, "was mein Chef auf die Bühne bringt." Und fürwahr, Fürst Carl Friedrich, der hier früher schon mal mit seiner Formation "Charly And The Jivemates" auftrat, präsentierte sich selbst als gestandenen Saxofonist und Sänger, der mit den anderen Musikern ein hochwertiges Programm bot, bei dem ein Jazzmusik-Potpourri mit Latin-Jazz-Standards über Soul, Pop und Rock bis zum Great American Songbook interpretiert wurde. Und zwar stilsicher über eine Bandbreite von mehr als drei Jahrzehnten.

Das heißt auch, dass etliche Improvisationen geboten wurden. Dabei zeigte sich, dass der Fürst auf den gängigsten Varianten seines Instruments zuhause war. Nämlich auf dem Tenorsaxophon, der kleineren Altvariante und jenem großen im leicht heiseren Timbre, das Baritonsaxophon heißt. "Mambo Craze" hieß eines der Stücke, bei dem er auf diesem Instrument minutenlange Improvisationen spielte. Oder die Eigenkomposition "Magic Ride" auf dem Alt-Sax.

Diese Improvisationen sind einzigartig, weil die Melodieverläufe so nicht reproduzierbar sind. Also Musik im Moment ihres Entstehens, die für die Konzertgäste so regelrecht erlebbar wurde.

Ralf Gugel war es, der ebenfalls auf verschiedenen Gitarren brillante Soli hinlegte. Kurze Impros waren auch von Keyboarder Wolfgang Fischer vernehmbar. Hauptsängerin war Annette Kienzles mit ihrem jazzig-schmelzigen Timbre. Für die Rhythmik waren der Bassmann Alexander Wolpert und vor allem Christian Baumgärtner zuständig, der in der Zugabe noch ein Solo hinlegte.

Fürst Karl Friedrich oblag auch die Moderation des Programms, bei dem die Besucher einiges über die Entstehung der diversen Jazzgattungen erfuhren.