Auch für die etwaige Rettung aus einem Burgturm sind die Einsatzkräfte bestens gerüstet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Großübung mit 15 Wehren aus Bisingen und Umgebung / Zuschauen erlaubt

200 Einsatzkräfte werden bald auf der Burg zugegen sein – zu Übungszwecken. Bei dem Großeinsatz steht vor allem die Teamarbeit im Vordergrund.

Burg Hohenzollern. Zur Feuerwehrgroßübung treffen sich am Samstag, 15. Oktober, 15 Wehren aus Bisingen und der nahen Umgebung mitsamt der Höhenrettungsgruppe der FFW Balingen und dem DRK Ortsverein Bisingen. Nahezu 200 Einsatzkräfte und 20 Einsatzfahrzeuge werden sich beteiligen, so Kommandant Dieter Fecker aus Bisingen.

Der Übungsbeginn ist mit der ersten Alarmierung um 13.30 Uhr (weitere folgen um 13.45 und 14 Uhr) vorgesehen und wird unter einsatzüblichen Umständen ablaufen. Die Burg ist geöffnet, und es wird mit dem normalen Besucherverkehr gerechnet. Die Bevölkerung ist zur Burgübung eingeladen.

Bei der Besprechung am Mittwochabend im Bisinger Feuerwehrhaus wurden die Kommandanten und Delegierten über den Übungsverlauf unterrichtet. Den Einführungsworten von Dieter Fecker ging Boris Fürst mittels projizierten Bildern auf Ablauf und Vorgehensweise ein. Parallel zur Außen- und Innenbrandbekämpfung, der Menschenrettung durch die Höhenrettungsgruppe aber auch den Atemschutzträgern besteht eine große Herausforderung beim Aufbau der großen Wasserförderstrecke, quasi vom Brielhof bis zum Wasserturm, wo der Übergang auf die kleine Wasserförderstrecke erfolgt, bis zum Adlertor und weiter bis in den Burghof.

Die Zusammenarbeit muss beim Großeinsatz stimmen

Gefragt ist Teamarbeit, Hand in Hand zu arbeiten, das individuelle Wissen mit einzubringen und mit Einsatztaktik sowie fundierten Kenntnissen und Erfahrungswerten vorzugehen. Nach Übungsende und Abbau treffen sich die Einsatzkräfte in der Wessinger Festhalle zur Übungskritik.

Gerade ein solches Kleinod wie die Burg mit umliegendem Gelände genießt einen hohen kulturellen Rang und ist daher für eine Feuerwehr eine besondere Herausforderung im Bereich Aus- und Fortbildung. Zisternen, Steigleitungen wie auch der Einsatz mehrerer unterschiedlichen Feuerwehrfahrzeugen und den ehrenamtlichen Dienst der Wehrleute spielen dabei eine nicht unwichtige Rolle. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass beim jüngsten Aufbau der Burganlage der Feuerschutz schon damals eine bedeutende Rolle spielte.

So ist das hufeneisenförmige Hochschloss mit vier Brandmauern in fünf voneinander getrennten Teilen angelegt. Diese beginnen auf der Fundamentsohle und reichen bis über die Bedachungen. Ein Brand könnte jederzeit zwischen zwei Brandmauern lokalisiert werden.

Seit über vier Jahrzehnten sorgt die Freiwillige Feuerwehr Bisingen für den Brandschutz der Burg Hohenzollern. Vor der Gemeindereform (1972) hat sich die Hechinger Feuerwehr im Einvernehmen mit der Gemeinde Zimmern um den Feuerschutz gekümmert. Mit Bildung der Gesamtgemeinde anlässlich der Kreis- und Gemeindereform kamen jedoch Berg und Burg zur Gemarkung Bisingen. 1976 wurde von der Bisinger Feuerwehr ein Alarm- und Einsatzplan für das imposante geschichtsträchtige Bauwerk erstellt, der in den Folgejahren immer wieder auf den aktuellsten Stand gebracht wurde.

Heute sieht es so aus, dass von Seiten der Leitstelle Zollernalb im Ernstfall zunächst Bisingen und sodann für Erstellung der Wasserförderstrecken im Bereich Überlandhilfe weitere naheliegenden Wehren aus Hechingen und Balingen alarmiert werden.

Einstige Löschwasserbehälter auf den Dachböden sind zwar noch vorhanden, aber längstens außer Betrieb. Im Laufe der Zeit wurden diese durch die auf der Burg befindlichen Löschwasserzisternen ersetzt. Immerhin sind auf der Burganlage und dies wurde beim Bau der jüngsten Burg mit berücksichtigt, rund 650 Kubikmeter Wasser bevorratet, welches als Trink- und Brauchwasser aber auch im Notfall für Löschwasser eingesetzt werden kann.

Zudem existieren eine Brandmeldeanlage und die dazugehörigen Notfallpläne, welche im Ernstfall unverzichtbare Dienste erweisen. Mittels festinstallierten Steigleitungen kann bei Bedarf das Wasser in kürzester Zeit auf die Zinnen, Dächer und den Wartturm befördert werden.

Von den drei geschlossenen Zisternen befindet sich eine im Burghof, eine weitere unter der Burgschänke und eine dritte befindet sich unter der evangelischen Kirche; nicht zu vergessen der offene Löschwasserbehälter beim Adlertor.