Gabi Förster zeigt auf dem Hundeplatz, was ihr ehemaliger Straßenhund Sunny in kurzer Zeit gelernt hat. Fotos: Huger Foto: Schwarzwälder-Bote

Netzwerk: Aktiv für Auslandstierschutz / Neue Facebookgruppe

Zollernalbkreis/Bisingen. Unterernährt, misshandelt, alleine gelassen: Gerade in Ost- und Südeuropa werden Hunde und andere Haustiere oft schlecht behandelt. Dagegen wollen Tierfreunde aus dem Zollernalbkreis jetzt etwas tun. Zu einem spontan einberufenen Termin, der über eine Facebookgruppe organisiert wurde, kamen drei Dutzend Menschen zusammen, die sich vorher – wenn überhaupt – nur aus dem Internet kannten.

Sie alle wollten zeigen, dass ihre aus dem Ausland stammenden Hunde "etwas drauf haben", wie es Andrea Aulich aus Albstadt ausdrückt. Das zeigten die Hunde anhand verschiedener Übungen und Kunststücken. Selbst Hunde, die zunächst sehr verhaltensauffällig waren, führten in aller Ruhe ihre Übungen auf dem Parcoursgelände und beim "Dog Dance" vor.

Grund für die Initiative waren öffentliche Äußerungen zum Auslandstierschutz. "Es gibt Menschen, die den Auslandstierschutz verurteilen", sagt Aulich. Es handle sich aber keineswegs darum, etwa Welpen aus einem Kofferraum zu kaufen. "Es gibt viele, die nicht wissen, wie seriös das ist", sagt sie. Die Tiere, mit denen sie arbeiten, kommen kastriert, entwurmt und nach einem ärztlichen Check nach Deutschland.

Andrea Aulich ist Mitglied bei den Pfotenengeln Zollernalb und setzt sich gemeinsam mit Nadine Klaus aus Haigerloch dafür ein, dass der Auslandstierschutz mehr Aufmerksamkeit bekommt. Zu diesem Zweck haben sie eine Gruppe auf Facebook gegründet, die sofort sehr viel Resonanz erhielt.

Zunächst war es eine private Gruppe, doch bald soll es eine offizielle Gruppe mit dem Namen "Tierschutz Zollernalb" geben. Die Plattform soll die Organisation weiterer Treffen erleichtern, Fragen klären und auch die Möglichkeit zur "Vorkontrolle" geben. Denn Nadine Klaus und die anderen Tierschützer vermitteln Hunde nur, wenn sie sicher sind, dass sie zum künftigen Besitzer passen.

"Man lernt die Menschen kennen und bereitet sie darauf vor, dass es sich nicht um einen Kuschelhund handelt", sagt Nadine Klaus. Man müsse erstmal etwas Arbeit hineinstecken. "Problemhunde" seien die Hunde aus dem Ausland aber nicht.

Das Ziel der Tierfreunde lautet generell: resozialisieren und vermitteln. "Der Tierschutz darf nicht an der Landesgrenze enden", sagt Nadine Klaus. Die Facebookgruppe soll nun dabei helfen, ein größeres Netzwerk zu schaffen. Daran beteiligen sich bereits Mitglieder einiger Vereine und Organisationen wie Herztier e.V., Taro Germany, Casa Cainelui, Tierschutzverein Rottweil, Tierhilfe Hoffnung, Ayandena und Claudis Cats.

Trotz des großen Interesses dürfen sich natürlich weitere Tierfreunde melden. Vor allem solche, die einem Hund aus dem Ausland ein neues Zuhause geben wollen. Wer das möchte und weitere Informationen dazu wünscht, kann sich mit Nadine Klaus unter der Telefonnummer 0176/ 96307052 in Verbindung setzen.