Gläubige der Seelsorgeeinheiten Bisingen-Grosselfingen und Rangendingen pilgern nach Sigmaringen / Gegenseitiges Kennenlernen

Bisingen/Grosselfingen/Rangendingen. "Unterwegs auf den Spuren des heiligen Fidelis von Sigmaringen" – unter diesem Leitwort stand die gemeinsame Tagespilgerfahrt der Seelsorgeeinheiten Bisingen-Grosselfingen und Rangendingen. 50 Pilgerinnen und Pilger unter der Leitung von Pater Artur Schreiber besuchten die Donaustadt.

In der Hauskapelle des Fidelishauses – dem Gebäude, in dem der Heilige am 1. Oktober 1578 geboren und später aufgewachsen ist – feierten die Gläubigen zu Ehren ihres Landespatrons die heilige Messe. In seiner Predigt, in der zunächst das Leben und Martyrium des als Markus Roy geborenen Kapuzinerheiligen skizziert wurde, rief Pater Artur den Pilgern die Bedeutung des Ordensnamens "St. Fidelis" (der Treue) in Erinnerung. Der heilige Fidelis habe, sagte Pater Artur, seinem Namen alle Ehre erwiesen, als er seinen Glauben auch in höchster Bedrängnis nicht verleugnete, sondern diesen standhaft verteidigte. Am 24. April 1622 wurde er von einer Gruppe aufständischer Bauern unweit der Seewiser Kirche in Graubünden grausam erschlagen. "Das Vorbild des Landespatrons von Hohenzollern ermutigt uns wie der heilige Fidelis treu zu sein und den Glauben gegen jede Anfechtung mutig und entschlossen zu bewahren", sagte Pater Artur. Gerade in Zeiten des Umbruchs und der Änderung gewohnter seelsorgerischer Strukturen zeichne sich diese Treue dadurch aus, sich nicht aus Enttäuschung von Gott und seiner Kirche abzuwenden.

Nach dem feierlichen "Te Deum" und dem alten Fidelislied durften die Pilger in der Kapelle die bis heute erhaltene Fideliskanzel aus Seewis und zwei gefasste Fidelisreliquien bestaunen.

Im nahe gelegenen Gasthaus Traube stärkten sich die Wallfahrer. Das zu Lebzeiten des Heiligen noch unter der Bezeichnung "Adler" bekannte Gasthaus wurde ursprünglich von den Eltern des Landespatrons bewirtschaftet.

Eine mehr als einstündige Stadtführung vermittelte den Teilnehmern einen umfassenden Überblick über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Sigmaringer Altstadt. Selbstverständlich durfte auch ein Besuch der Stadtpfarrkirche St. Johann nicht fehlen – dort wird unter anderem ein kostbares Armreliquiar des heiligen Fidelis aufbewahrt. Auch die berühmte Fideliswiege, in der nach altem Brauch die Kinder nach der Taufe kurz hineingelegt werden, konnte in der Kirche besichtigt werden.

Ein Abstecher zur Besichtigung der auf einer Anhöhe gelegenen Josefskapelle mit ihrem wunderschönen Kuppelfresko und Altarbild eröffnete den Pilgern schließlich einen traumhaften Blick auf die Donaustadt und das Hohenzollernschloss.

Die beiden noch selbständigen Seelsorgeeinheiten Bisingen-Grosselfingen und Rangendingen werden am 1. Januar 2015 zur großen Kirchengemeinde Bisingen-Grosselfingen-Rangendingen zusammengefasst. Bereits vor einem Jahr hatten Vertreter aller Pfarrgemeinderäte auf einem Klausurwochenende im Kloster Heiligkreuztal beschlossen, die rechtliche Fusion durch ein besonderes geistliches Ereignis vorzubereiten.

Die Idee der Klausurteilnehmer, in diesem Sommer nach Sigmaringen zu fahren und dort auf den Spuren des Landespatrons St. Fidelis zu wandeln, fand seinerzeit die Zustimmung aller Beteiligten. Bei dieser eintägigen Pilgerfahrt sollten die Gläubigen beider Seelsorgeeinheiten Gelegenheit haben, sich gegenseitig kennenzulernen.