Topas verblüfft mit seinen Tricks ein ums andere Mal. Foto: Schwarzwälder-Bote

Künstler der Extraklasse be- und verzaubert das Publikum in der Bisinger Hohenzollernhalle

Von Bernd Ullrich

Bisingen. Es wird für den Magischen Zirkel Burladingen/Hohenzollern schwer werden, seine zwölfte Zaubergala vom Samstag in der Bisinger Hohenzollernhalle zu toppen. "Topas", zweimaliger Weltmeister der Manipulation, lieferte mit seiner Partnerin "Roxanne" eine Schau der Sonderklasse, die das Publikum begeisterte.

Wer erwartet hatte, einen distinguierten Herren im Frack auf der Bühne zu erleben, wurde flugs eines besseren belehrt. Jeans, Hemd, Jackett, Turnschuhe – das war’s. Aber der Inhalt dieser Verpackung entpuppte sich als allererste Sahne in Sachen Magie, Schlagfertigkeit, Wortwitz und Humor. Dabei verpackt der Profi, der Vorstellungen auf der ganzen Welt gibt und mit Preisen und Trophäen überhäuft wird, seine Kunststücke ziemlich unspektakulär, fast so, als seien sie nebenbei entstandene Zufallsprodukte. Ob es nun die wunderbare Geldvermehrung ist, bei der die Münzen aus dem Nichts auftauchen, ob Hühnereier unsichtbar auf Wanderschaft gehen oder er sich per Schleudersitz scheinbar durch den Raum katapultieren lässt, um dann vom anderen Ende des Saales wieder aufzutauchen – das Publikum versetzte er so ein ums andere Mal ins Staunen.

"Topas" verstand es, sein Publikum von Anfang an in den Bann zu ziehen und es mühelos zum Mitmachen zu bewegen. Leute, die er auf die Bühne holte, wurden geführt, aber nicht vorgeführt. Seine nonchalante Art ließ keine Berührungsängste aufkommen. Immer wieder kam sein schauspielerisches Talent zur Geltung. Etwa wie er die drei Phasen der Entstehung eines Tricks – "Probe, Premiere, 1083. Schau" – darstellt. Einfach genial. Oder wenn er als Glöckner von Notre-Dame seine in einem winzigen Käfig eingeschlossene Partnerin Roxanne mit langen Stäben zu durchbohren scheint und ihr mit einem ultralangen Messer zuleibe rückt. Unversehrt und in einem anderen Kleid befreit er sie aus ihrem Gefängnis.

Fantastisch die Umsetzung eines Lieds von Howard Carpendale in Mimik und Gestik. Das Publikum bog sich vor Lachen. Als Unterhaltungskünstler ist Topas meilenweit von vielen "Comedians" entfernt, für die das Motto "mit Zote zur Quote" zu scheinen gilt. Dass es auch anders geht, bewies der Wortwitzakrobat am laufenden Band. Partnerin und Ehefrau Roxanne verwandelte sich in gut zwei Dutzend verschiedene Frauentypen und schlüpfte in die Rolle des Gretchens, des Vamps, des Hippie-Mädchens, der Hausfrau, der Unschuld vom Lande, der Geschäftsfrau und, und, und. Mit Grazie ließ die sie farbige Tücher ein Eigenleben entwickeln.

Kurz vor der Pause hatte René Magique, alias Reiner Dehner, Vorsitzender des Magischen Zirkels, mit seiner Partnerin Jaqueline einen Auftritt, bei dem mit einer Dame aus dem Publikum ein Kartkunststück vorgeführt wurde, das großen Anklang fand. Beim Finale dankte Dehner allen Helfern, ohne die die Veranstaltung nicht zustande gekommen wäre.

Dicht umlagert war im Foyer dann der Tisch, an dem Topas und Roxanne Autogramme gaben und das Buch "Jungfrau gesucht – Säge vorhanden" signierten. Die übliche Frage "Wie hat der das gemacht" braucht man sich nicht zu stellen. Er hat’s gemacht, es hat geklappt und der Zuschauer hat sich verzaubern lassen.