Der Heimatverein hat sein 60. Jubiläum gefeiert. Delegierte der Thanheimer Vereine übergaben zum Jubiläum einen Scheck in Höhe von 300 Euro. Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Heimatverein feiert 60-jähriges Bestehen / Chronik vorgestellt / Horst Buckenmaier geehrt

Der Heimatverein Thanheim hat am Sonntag sein 60. Vereinsjubiläum in festlichem Rahmen gefeiert. Im Mittelpunkt standen die Vorstellung der Vereinschronik in Buchform sowie die Ernennung von Horst Buckenmaier zum Ehrenmitglied.

Bisingen-Thanheim. Rund 65 geladene Gäste folgten am Morgen der Einladung in die geschmückte Thanheimer Festhalle. Ein Ensemble der Musikkapelle Thanheim spielte auf.

Der Vorsitzende Karl Dehner begrüßte die Gäste, darunter Bürgermeister Roman Waizenegger, Ortsvorsteher Rudolf Buckenmaier, Ortschaftsräte, Vereinsvertreter sowie Ehrengäste mit ihren Partnern.

In den vergangenen sechs Jahrzehnten hatte der Heimatverein vier Vorsitzende, davon führte Karl Fischerkeller (Ehrenvorsitzender) den Verein beachtliche 31 Jahre lang, berichtete Karl Dehner. Der Verein habe in seiner wechselvollen Geschichte Höhen und Tiefen überwunden. 1957 gründeten elf Männer in der "Traube" den Heimatverein. Das Gründungsprotokoll sei bis heute vorhanden, gebe Auskunft über Ziele und Aufgaben. Ungezählte Veranstaltungen und Aktivitäten hätten die Mitglieder seither auf die Beine gestellt. Nach einigen Jahren der Ruhe (1975 bis 1984) sei der Verein 1984 durch vier Mitbürger wieder wachgerüttelt worden. Die zwei anwesenden Gründungsmitgliedern Karl Fischerkeller und Ulrich Sickinger bekamen die ersten Exemplare des neuen Buches.

Bewusstsein für die Heimat

Ein Grußwort sprach Bürgermeister Roman Waizenegger. "Ohne Heimat sein, heißt leiden", zitierte er Dostojewski. Mit dem ehrenamtlichen Engagement trage der Heimatverein dazu bei, das Bewusstsein und den Wert der Heimat wach zu halten. "Wenn wir uns unserer Vergangenheit nicht mehr erinnern, werden wir keine Zukunft mehr haben", zitierte Waizenegger den deutschen Philosophen Hans-Georg Gadamer. Dem Heimatverein Thanheim gehe es darum, die Geschichte zu erforschen, zu erläutern und zu dokumentieren. Nur wer die Vergangenheit kenne, könne die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten. Das Buch "Heimatvereinsgeschichte" habe dem Verein viel Mühe und Arbeit abverlangt, machte der Bürgermeister deutlich.

Für ihn strahle der Ort Thanheim ein Stück "Heile Welt" aus, meinte Ortsvorsteher Rudolf Buckenmaier. Heimatsinn und Heimatgefühl zu fördern, das bisher Erforschte zu sammeln und zu ordnen, um dies für die Nachfahren zu erhalten, habe sich der Heimatverein Thanheim seit 60 Jahren zur Aufgabe gemacht. Die Mitglieder hielten Tradition und Werte aufrecht. Alles, was die Gemeinde Thanheim heute ausmache, verdanke sie ihren Bürgern und dem lebendig gehaltenen Gemeinschaftssinn. Der Heimatverein verstehe es immer wieder, mit Sachverstand und Engagement über die alten Zeiten zu berichten.

Manfred Raff stellte die "Vereinschronik 1957-2017" vor. Das neue mehr als 200 Seiten umfassende Buch kann zum Preis von 18,50 Euro gekauft werden. Raff stellte heraus, dass es in den sechs Jahrzehnten seit Bestehen des Heimatvereins viele Personen gegeben habe, die ihre Talente eingebracht hätten. Vorsitzender Karl Dehner bedankte sich bei Gerhard Dehner (Autor) und Manfred Raff (Lektor).

Für besondere Verdienste sowie 54 Jahre Mitgliedschaft wurde Horst Buckenmaier vom Vereinschef zum Ehrenmitglied ernannt. In seiner Laudatio würdigte der Vorsitzende die Verdienste Buckenmaiers, besondere als Kassierer seit 50 Jahren. Einen Scheck in Höhe von 300 Euro als Geschenk übergaben die Vertreter von Schützenverein, Fußballclub, Maurochenzunft, Obst- und Gartenbauverein, Musikkapelle und Feuerwehr. Kommandant Jens Dehner sprach die Glückwünsche zum Jubiläum aus.

Für die musikalische Umrahmung bei der Veranstaltung am Nachmittag waren Karl und Hans Dehner, das "Zollern-Duo", verantwortlich. Gerhard Dehner trug ein Gedicht von Josef Dehner des Josef vor. Der Frauenchor bot drei Musikstücke dar. Außerdem war es Jonas Gsell, der das Gedicht "Koi Zeit – Koi Zeit" seines Großvaters Willi Gsell vortrug. Weiter unterhielten Erika Beck und Katrin Eisleb die Gäste. Gemeinsam sangen die Festbesucher "Thanheimer Wind".