Für die insolvente Bisinger Firma Kress gibt es neue Perspektiven Offenbar ist ein Käufer in Sicht. Foto: Rath

Wirtschaft: Neuer Insolvenzplan zielt auf Erhalt von Kress / Unternehmer steigt ein

Bisingen - Bei der insolventen Firma Kress-Elektrik sollen Stellenstreichungen das Unternehmen retten.

Die Bisinger Firma Kress-Elektrik hat seit dem 1. Januar 30 Mitarbeiter weniger. Die Stellenstreichung soll zur Rettung der Firma beitragen, die im Mai beim Hechinger Amtsgericht Insolvenz angemeldet hat. Die 30 von der Stellenstreichung betroffenen Mitarbeiter sind alle in eine Transfergesellschaft gewechselt. 40 Stellen sind noch erhalten. Vor vier Jahren waren noch 150 Mitarbeiter bei Kress beschäftigt.

Aussicht auf Erfolg

Die Sanierung der insolventen Firma Kress-Elektrik in Bisingen soll noch gelingen, zumindest wenn es nach Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz von der Stuttgarter Kanzlei Menold Bezler geht. Ein neuer Insolvenzplan zielt auf den Erhalt von Kress mit neuem Eigentümer ab. Laut Sedlitz hat sich ein Düsseldorfer Unternehmer bereit erklärt, in das Unternehmen einzusteigen und die notwendigen Mittel bereit zu stellen. Die Geschäftsanteile des bisherigen Eigentümers werden dann auf ihn übertragen. Jochen Sedlitz will bis Anfang Februar einen Insolvenzplan bei Gericht einreichen, über den dann durch die Gläubiger abgestimmt wird. Sollte die Mehrheit der Gläubiger für den Plan stimmen, und das Unternehmen an einen neuen Eigentümer übergehen, erhalten die Gläubiger eine festgelegte Quotenauszahlung. Laut Sedlitz ist dieses Vorgehen ein eher unüblicher Weg, meist würden insolvente Unternehmen einfach verkauft. Die Suche nach einem Käufer hatte sich als schwierig erwiesen. Das Investitionsvolumen sei einfach zu groß zudem toben laut Sedlitz heftige Preiskämpfe im Power-Tool-Segment. Dabei werde inzwischen sogar die Billigkonkurrenz aus China ausgebootet.

Einen Erhalt des Bisinger Unternehmens in seiner bisherigen Form sieht Sedlitz als unmöglich an. Sein Insolvenzplan hat den Erhalt von Kress zum Ziel, der Betrieb läuft nun in eingeschränkter Form weiter. Mit der Stellenstreichung wurde die Produktion vor Ort deutlich verkleinert. Es wird mehr auf Fremdbezug gesetzt. Die Kompetenz von Kress sei das Know-How, nicht die Produktion, betont Sedlitz, man setze auf Innovation statt auf Masse.