Nach der Fahrt über diesen Teil der Zollerstraße hatten sechs Anwohner insgesamt zwölf geplatzte Reifen. Foto: Midinet

Stahldraht steckt in Schotterpiste. Anwohner müssen zwölf Mal die Reifen wechseln. Gemeinde steht dafür ein.

Bisingen - Zwölf platte Autoreifen hatten die Anwohner der hinteren Zollerstraße in nur wenigen Tagen. Grund dafür war ein Stahlstift, der lange Zeit unbemerkt in der geschotterten Straße steckte. Die Gemeinde wird nun voraussichtlich für den Schaden aufkommen.

"Das ist schlimmer als eine Baustelle", beschreibt Anwohner Horst Paulus, den derzeitigen Zustand der Zollerstraße. Seit das alte Gebäude der Firma Sting abgerissen wurde, ist der hintere Teil der Zollerstraße nur noch eine Schotterpiste. Über diese soll auch der neue Wohnpark "Zollerblick" an den Verkehr angebunden werden.

Die Anwohner haben jetzt allerdings die Nase voll: Innerhalb von nur vier Wochen zählten sie nach der Fahrt über die Holperpiste zwölf platte Reifen an ihren Autos. "Eine Frau brauchte inzwischen sieben neue Reifen", erzählt Paulus, der selbst zwei Mal seinen Reifen wechseln musste. Die Nachbarn machten sich kurzerhand auf die Suche nach der Ursache des Übels – und wurden fündig: Ein Stahldraht steckte im Gussbeton der Straße. "Der Regen in den vergangenen Wochen hat ihn wahrscheinlich ausgespült", vermutet Paulus. Ihm und seinen Nachbarn wurde es auf jeden Fall zu viel und sie erstatteten Anzeige gegen Unbekannt.

"Uns geht es nicht darum, dass wir sofort eine super Straße haben, aber zumindest eine bessere", schildert Paulus das Anliegen der sechs Anwohner. Dieses haben sie auch in einem Schreiben an Bürgermeister Roman Waizenegger formuliert. "Wenn wir keine Antwort bekommen, dann werden wir gemeinsam in die Bürgersprechstunde am 28. August gehen", sagt Paulus. Er vermutet, dass möglicherweise noch mehr Stahlstifte in der Straße stecken. Aber auch unter dem Schotter leiden die Autos. "Der Unterbodenschutz macht das nicht lange mit", erzählt Paulus von einem seiner Werkstattbesuche.

Bürgermeister Roman Waizenegger erklärte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, dass die Gemeinde derzeit mit ihrer Versicherung klärt, wie sie für den Schaden einstehen kann. "Wer eine Reifenpanne in diesem Teil der Zollerstraße hatte, soll sich in der Kämmerei der Gemeindeverwaltung melden", sagte er. Die Straße stehe dieses Jahr im Haushaltsplan und das zuständige Büro müsste sich bereits damit beschäftigen. "Wir sind dran", sagte Waizenegger, "Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres wird die Straße gerichtet." Der Bauhof habe bereits geschaut, ob weitere Stahldrähte aus der Straße ragen. "Was noch rausschaut, wird gemacht", verspricht Waizenegger.

"Da will keiner einen Bauplatz kaufen", rät Horst Paulus indes der Verwaltung auch in diesem Sinn die Straße schnell zu richten. Denn: "Wer sich hier die Bauplätze anschaut und dann einen Platten hat, kommt sicher nicht wieder."