Bei der Hauptversammlung der Bisinger SPD-Ortsgruppe sind mit Helga Haap (links, stehend) und Elisabeth Fecker (links, sitzend) zwei neue Mitglieder in der Partei begrüßt worden. Gisela Birr und Alexander Maute überreichten ihnen zum Einstand jeweils ein Parteibuch. Foto: Huger Foto: Schwarzwälder-Bote

Politik: Kreisvorsitzender Alexander Maute stimmt die Mitglieder der Bisinger Ortsgruppe auf den Umschwung ein

Bisingen  (roh). Die Landtagswahlen liegen nun schon einige Wochen zurück, doch die Nachwirkungen sind noch immer spürbar. "So ganz lässt einen das nicht los", sagte der SPD-Kreisvorsitzende Alexander Maut bei der Hauptversammlung der Bisinger Ortsgruppe im "Grünen Baum". Dennoch ist er für die Zukunft optimistisch gestimmt.

Die Veränderung, die die Partei anstrebt, müsse mit der Analyse beginnen. "Wie kann es sein, dass eine Partei, die mitverantwortlich für den guten Zustand dieses Landes ist, dermaßen abgestraft wird?", fragte er seine Genossen. Man müsse als Partei damit anfangen, den Platz innerhalb der Gesellschaft neu zu definieren. Es sei immer wieder wichtig, dass sich eine Partei verändert.

Alexander Maute findet es zudem nicht gut, die Schuld auf den Landesvorsitzenden Nils Schmid abzuladen. "Er ist nicht der Heilsbringer der Partei, dem man alles zumuten kann", sagte er. Weiter müssen sich die Partei nicht neu erfinden, sondern selbstkritisch sein. "Warum ist es uns nicht gelungen, die Menschen zu erreichen?", müsse eine zentrale Frage lauten.

Abgrenzung zur CDU

Zur zukünftigen Ausrichtung der Partei sagte Maute: "Ich vermute, dass wir von der Mitte wieder ein wenig nach links rücken". Es müsse eine klare Abgrenzung zur CDU geben und die SPD brauche neue inhaltliche Positionen. "Das Allerwichtigste ist, sich darauf einzulassen", meinte der Kreisvorsitzende. Zudem dürfe man sich nicht "wegducken". Die Wahrnehmbarkeit müsse ein wichtiges Anliegen sein. Dabei werde auf die ehrenamtlich tätigen Mitglieder mehr Arbeit zukommen. "Ohne euch wird es nicht gehen", so Maute.

Er fordert eine "Jetzt erst recht"-Mentalität. Als ein "gutes Signal" sieht er in Bsingen die zwei neuen Mitglieder Helga Haap und Elisabeth Fecker, die er gemeinsam mit Gisela Birr, Vorsitzende der Ortsgruppe, in der Partei willkommen hieß.

Zuvor hatte Gisela Birr ihren Jahresbericht vorgetragen. Auch sie verlor dabei einige Worte bezüglich der Partei-Erneuerung. "Auch vor Ort werden wir diesen Prozess mitgestalten", sagte sie. Ihr ginge es vor allem um die Beantwortung folgende Fragen: Was muss besser werden? Wie geht man mit dem "Rechtsruck" um, der das Land ereilt hat. Wie können die sozialdemokratischen Werte gestärkt werden?

In ihrem Jahresrückblick erinnerte sie an die vielen Aktivitäten der Bisinger Ortsgruppe. Dazu zählten unter anderem die Besuche des Landtagsabgeordneten Klaus Käppeler, der Landtagskandidatin Angela Godawa, der des Bundesministers Peter Friedrich und der Bundestagsabgeordneten Hilde Mattheis.

Weiter zählte sie die einen Besuch im Landtag, die Weihnachtsfeier, die Teilnahme am Bisinger Weihnachtsmarkt und Nominierung der Kandidaten für die Wahlen auf.

Trauriger Anlass des Wechsels des Versammlungsortes sei der Tod des Morchelwirtes gewesen. Doch nun habe man im "Grünen Baum" eine neue Bleibe gefunden. Der Verein zähle derzeit 41 Mitglieder. Wahlen stehen erst im nächsten Jahr wieder an.