Auf der Heidelbergstraße soll es künftig einen gemeinsamen Geh- und Radweg geben. Foto: Ott

Bisinger macht sich um Verkehrssicherheit Sorgen. Radschutzstreifen sind keine Option.

Bisingen - Wolfgang Ott aus Bisingen sorgt sich um die Verkehrssicherheit auf der Heidelbergstraße. Er fordert einen Radschutzweg. Der ist aber an dieser Stelle nicht möglich.

Der letzte Unfall auf der Heidelbergstraße liegt nicht weit zurück. Am 22. Dezember ist ein Fahrradfahrer von einem Auto erfasst und schwer verletzt worden. "Mit einem Radschutzstreifen wäre das vielleicht nicht passiert", schreibt Wolfgang Ott an die Redaktion.

Doch nicht nur an der Heidelbergstraße sieht Ott Probleme. Für Radfahrer ebenso gefährlich sei die Fahrt den "Stich" hinauf auf der Straße zwischen Bisingen und Thanheim. "Jeder Biker, der sich traut, zieht den Kopf ein und ist heil froh, wenn er oben ankommt", meint Ott. So eng würden die Lastwagen an den Radlern vorbeifahren.

2015 kam es in der Heidelbergerstraße zu fünf Unfällen. Allerdings nur einen mit Beteiligung eines Radfahrers.

Fast-Unfälle werden nicht erfasst

"Das Problem ist, dass wir die Fast-Unfälle nicht kennen", sagt Thomas Kalmbach, Pressesprecher der Polizei Tuttlingen. Wenn von mehreren Radfahrern Unfallschwerpunkte erkannt würden, dann werde die Polizei auch tätig und in beratender Funktion auf die Gemeinde zugehen. "Bevor es kracht, lieber ein Streifen", sagt Kalmbach.

Er weißt aber auch daraufhin, dass sich nicht alle Radfahrer verkehrsgerecht verhalten. "Wenn ein Radfahrer die Straße überqueren möchte, muss er anhalten und links und rechts schauen, wie ein Fußgänger auch", sagt Thomas Kalmbach.

Es gibt jedoch plausible Gründe, keine Radschutzstreifen anzulegen. Im Rahmen einer Verkehrsschau Mitte November wurde diese Möglichkeit bereits geprüft.

Radschutzstreifen sind nicht möglich

"Die Vorschriften schreiben vor, dass ein hinreichender Bewegungsraum für den Radfahrer vorhanden sein muss und der verbleibende Fahrbahnanteil mindestens so breit sein muss, dass sich zwei Personenkraftwagen gefahrlos begegnen können", erläutert Pressesprecherin Marisa Hahn. Zudem dürfe eine Mitbenutzung des Schutzstreifens durch den Kraftverkehr nur in seltenen Fällen erforderlich sein.

Die Heidelbergstraße sei für das Anlegen von beidseitiger Radschutzstreifen zu schmal. "Bei der Anlage eines nur einseitigen Schutzstreifens besteht die Gefahr, dass dieser in beide Richtungen befahren wird", führt Hahn weiter aus.

Im Zuge der Verkehrsschau wurde bereits beschlossen, dass es zur Erhöhung der Verkehrssicherheit künftig einen gemeinsamen Geh- und Radweg entlang der vielbefahrenen Straßen geben wird. Das betrifft die Heidelbergstraße, die Thanheimer Straße und die Balinger Straße.