Umfassende Modernisierung des 20 000-Volt-Netzes in Bisingen / 700 000 Euro für Versorgungssicherheit

Bisingen. Die EnBW-Tochter Netze BW modernisiert für knapp 700 000 Euro die Mittelspannungsleitungen in Bisingen. Bis Anfang Juni sollen leistungsfähigere Erdkabel die Aufgabe der Freileitungen übernehmen. Dabei wird es in Wessingen zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Bisher versorgt die von Hechingen kommende 20 000-Volt-Freileitung die Ortsnetze von Bisingen, Wessingen und Zimmern mit Strom. Mehr als sechs Kilometer Erdkabel sind zu verlegen, damit die Freileitung überflüssig wird. Vom Bahnhof Zollern führt die neue Trasse zunächst an der B 27 und schließlich an der Kreisstraße entlang durch Wessingen. Am Ortsende ist eine Unterquerung der Bahn zu den Ortsnetzstationen "Im Höfle" und "Molkerei" nötig.

Ab dem südlichen Ortsende in der Kirchstraße verläuft die Trasse weitgehend über freies Feld an Enzenberg vorbei bis zur neuen Schaltstation an der Hohenlaienstraße im Osten Bisingens. Von dort wird ein zweites Kabel zurück zur Wiesenstraße in Zimmern verlegt, wo die innerörtlichen Tiefbauarbeiten schon weitgehend abgeschlossen werden konnten. Die Freileitung zur Burg Hohenzollern bleibt erhalten.

Projektleiter Ralf Weigold erwartet von den mit 300 Quadratmillimetern Querschnitt "deutlich leistungsfähigeren" Erdkabeln eine "nachhaltig höhere Versorgungssicherheit" für Bisingen. Aber auch Grosselfingen profitiere, da die Leitung für das Gemeindegebiet als Reserve diene. "Mithilfe dieser umfassenden Modernisierung sind wir auch für weitere Lastzuwächse oder den Zubau von Fotovoltaikanlagen gewappnet", so Weigold. Generell versprächen Erdkabel zudem weniger Störungen gegenüber den bei Stürmen oft anfälligen Freileitungen.

Diese Woche beginnen die Tiefbauarbeiten am Kindergarten sowie dem Feuerwehrgelände in Wessingen. Im weiteren Verlauf werde es insbesondere in der Kirchstraße und Im Höfle nicht ganz ohne halbseitige Sperrungen gehen, so Ralf Weigold. In der Tübinger Straße hoffe man, weitgehend die Gehwege und Grünstreifen nutzen zu können. "Wir bemühen uns in Abstimmung mit der Gemeinde, die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten". Die erforderlichen Querungen der Kreisstraßen lässt die Netze BW deshalb im grabenlosen Spülbohrverfahren durchführen.

Der Abbau der nach Abschluss der Maßnahme nicht mehr erforderlichen Freileitungen und Metallmasten wird regelmäßig in der vegetationsarmen Zeit, das heißt konkret ab dem Spätherbst und über den Winter 2015/16 vorgenommen.