Dieter Grupp und Ines Mayer vom Gedenkstättenverein Bisingen verabschieden die Museumsbeauftragte Franziska Blum (2. von links) und begrüßen ihre Nachfolgerin Doris-Astrid Muth (rechts). Foto: Gedenkstättenverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Gedenkstättenverein: Doris Astrid Muth ist neue Museumsbeauftrage in Bisingen

Gut besucht war die Mitgliederversammlung des Gedenkstättenvereins Bisingen. Viele Besucher kamen ins Museum in der Kirchgasse, um sich über Jugendarbeit an Gedenkstätten auszutauschen und sich von der scheidenden Museumsbeauftragten Franziska Blum zu verabschieden.

Bisingen. Vorsitzender Dieter Grupp gab einen Rückblick auf die erfolgreiche Flüchtlingsveranstaltung im Juli in der Hohenzollernhalle und der Vorstellung der neuen Vereinshomepage – www.museum-bisingen.de. Anschließend referierte Andreas Schulz, Mitarbeiter bei der Landeszentrale für politische Bildung, über Chancen und Probleme der Jugendarbeit an Gedenkstätten. Ausgehend von Parallelen zur Arbeit mit Jugendlichen in anderen Vereinen, etwa im Sport, kam Schulz auf die spezielle Situation in Gedenkstätteninitiativen zu sprechen. Hier treffen Jugendliche in der Regel wenige oder keine Gleichaltrigen, sondern eine heterogene Altersstruktur. Viele Vereine im Land beklagen ihre Überalterung. Der recht breit aufgestellte Bisinger Gedenkstättenverein mit Mitgliedern zwischen 17 und 80 Jahren sei da eher eine erfreuliche Ausnahme. Will man Jugendliche für eine Mitarbeit gewinnen, so Schulz, müssten die älteren Mitglieder offen für neue Ideen sein und Verantwortung auf die Jungen übertragen. Andererseits sollten diese vorhandene Erfahrungen und das Wissen der etablierten Mitglieder nutzen.

Jugendliche bekommen wichtige Werte vermittelt

Dass die Jugendlichen nach ihrem Schulabschluss häufig die Heimat und damit auch ihre Vereine verlassen, dürfe man nicht nur bedauern, meint Schulz. Immerhin habe man den Jugendlichen in ihrer Zeit an der Gedenkstätte Werte und Demokratiebildung vermittelt. Diese prägenden Erfahrungen blieben erhalten und, davon ist Schulz überzeugt, die Jugendlichen würden sich dann anderswo engagieren und Verantwortung übernehmen. Insofern dürfe man Nachwuchsgewinnung nicht nur mit Blick auf den eigenen Verein sehen, sondern müsse globaler denken.

Der zweite Höhepunkt des Abends war die Verabschiedung der Museumsbeauftragten Franziska Blum, die nach vier Jahren die Gemeinde verlässt, um sich beruflich neu zu orientieren. Der Vereinsvorsitzende Dieter Grupp und die zweite Vorsitzende Ines Mayer dankten Franziska Blum für die stets verlässliche und anregende Zusammenarbeit. Einen Trost gab es aber, so Dieter Grupp: "Wir verlieren eine Museumsbeauftragte und gewinnen ein neues Vereinsmitglied." Franziska Blum hatte bisher als Gemeindebedienstete keinen Mitgliedsantrag ausgefüllt. Das holte sie nun gerne nach.

Die Nachfolgerin von Franziska Blum ist bereits gefunden und wurde bei der Mitgliederversammlung gleich vorgestellt: Doris-Astrid Muth ist wie Blum Historikerin und Kennerin der NS-Geschichte. Sie hat die Stauffenberg-Gedenkstätte in Albstadt-Lautlingen konzipiert und übernimmt dort noch von Zeit zu Zeit Führungen. Hauptamtlich ist Doris Muth beim Kreisarchiv Sigmaringen angestellt, wo sie das Kulturprogramm des Landkreises mit verantwortet.