Gute Stimmung herrschte am Wochenende bei der Einweihung des neuen Clubheims beim Freizeitclub von Behinderten und Nichtbehinderten. Die Vereinsvorsitzende Nina Breimesser (kleines Bild) begrüßte die vielen Besucher. Fotos: kof Foto: Schwarzwälder-Bote

Wohlfühl-Atmosphäre beim Freizeitclub von Behinderten und Nichtbehinderten / Gutgelaunte Gäste

Bisingen. Das Glücksgefühl über das Vollbrachte, die Vorfreude auf künftige Veranstaltungen und Wohlfühlatmosphäre prägten das Fest des Freizeitclubs von Behinderten und Nichtbehinderten zur Einweihung des fertig gestellten Clubheims am Wochenende.

Nach rund achtjähriger Projektarbeit ist es wahr geworden. Künftig kann der Freizeitclub nach Lust, Laune und eigener Terminplanung in den eigenen vier Wänden das tun, was ihm am Wichtigsten ist: die gleichwertige Teilhabe an ungezwungenem Freizeitspaß von Menschen mit und ohne Behinderung.

Einen Vorgeschmack darauf gab es am Wochenende beim Einweihungsfest. Die unwirtliche Witterung hielt wohl einige Besucher vom Kommen ab. Dennoch waren die Bänke gut gefüllt, auch mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und dem Verbandsleben.

Zu Beginn gestalteten Pater Artur Schreiber und Pfarrer Ulrich Günther einen ökumenischen Gottesdienst in dessen Anschluss das Gebäude gesegnet wurde. Die Geistlichen erinnerten an die wichtigste Währung in heutigen Tagen: die Zeit, die man füreinander aufbringt, die man anderen schenkt und gemeinsam teilt.

Die junge Vereinsvorsitzende Nina Breimesser hieß anschließend alle Gäste willkommen. Drei Grußworte brachten die Verbundenheit der lokalen Politik und der Behindertenhilfe mit dem Club zum Ausdruck. Sozialdezernent Eberhard Wiget für den Landkreis, stellvertretender Bürgermeister Johannes Ertelt für die Gemeinde Bisingen und Monika Betz für die Lebenshilfe-Stiftung Zollernalb kennzeichneten und lobten den Club insbesondere für das hohe ehrenamtliche Engagement, und ebenso als unkonventionelles, bisweilen etwas schräges aber immer sympathisches unverzichtbares Schmucksteinchen im Mosaik des kommunalen Vereinslebens im sozialen Bereich.

Mit "Plan B ist angesagt", übernahm Gründungsmitglied Konrad Flegr dann die Regie und verwies schmunzelnd darauf, dass der Club sehr häufig improvisiere und es darin zu einer gewissen meisterlichen Gewöhnung gebracht habe.

90-Jährige trägt ihre Glückwünsche in gereimter Form vor

Die Musikanten waren noch nicht vollzählig am Ort, stattdessen wollte Ehrenmitglied Elisabeth Flegr, 90 Jahre alt, sich nicht nehmen lassen, ihre Glückwünsche in gereimter Form vorzutragen.

In vorwiegend humorigen Worten zitierte dann Konrad Flegr aus dem "etwas anderen Bautagebuch". Er dankte allen an den Bauarbeiten Beteiligten. Die beauftragten Baufirmen seien nicht nur Auftragnehmer gewesen, sondern vielfach Ratgeber, Helfer in der Not und auch Gönner und Spender. Besonderer Dank sprach Flegr an die Schüler der Astrid-Lindgren-Schule mit Rektorin Rosemarie Bossenmaier-Kümmel und Lehrer Björn Hodler aus. Konrad Flegr bedauerte, dass sie nicht anwesend sein konnten, versprach aber, in Form einer Halloween-Party noch eine Anerkennungsfeier für die Schüler nachzuholen.

Dann waren auch die Musikanten da, die irisch-schottische Formation um den langjährigen Freund und ehemaligen Vorsitzenden Günther "Tschimpel" Neumann trieb die ohnehin sehr gute Stimmung auf die Spitze.

Nach einem Stehempfang bestand das neue Clubheim seine Feuertaufe als Kulturtempel. Das Konzert von Finn McCool stieß dank eingängiger Ohrwürmer aber auch beeindruckender Soli auf helle Begeisterung.

Den Sonntag eröffnete ein anderer musikalischer Freund des Clubs. Hans Spielmann sorgte mit seinen meist humorigen und lebensfrohen, bisweilen auch nachdenklichen Liedern bis in den frühen Abend für musikalische Unterhaltung. Unterstützt wurde der Club von dem befreundeten Verein "AKUuD", der das Anliegen der Inklusion teilt, fleißig am Getränkeausschank mithalf und das kulturelle Programm durch Gelder aus dem Projekt "Junge Kulturwiese Zollernalb" förderte. Dieses ist Teil des Programms "Jugend-Kultur-Werkstatt: Wir machen Kultur, wie sie uns gefällt!" der Baden-Württemberg Stiftung.