Angela Staberoh macht mit ihrem Buch Lust aufs Kochen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehemalige Bisinger Autorin veröffentlicht das Buch "Tafeln im Zeppelin"

Von Andrea Maute

Bisingen. Es ist 143 Seiten dick, das Cover ziert ein historisches Foto und es trägt den vielversprechenden Titel "Tafeln im Zeppelin": Mit ihrem neuen Buch weckt Angela Staberoh nicht nur die Lust aufs Kochen, sondern setzt dieses auch in einen historischen Zusammenhang.

Rezepte sind im Allgemeinen in Kochbüchern aufgeführt und Geschichte wird in Geschichtsbüchern festgehalten. Ein Buch, in dem beides auf der "Speisekarte" steht, das diese beiden Themengebiete gar vereint? Das hat die in Bisingen aufgewachsene Autorin Angela Staberoh vorgelegt. Ein Blick auf den Untertitel verrät Näheres. "Spannende Geschichten und Originalmenüs" ist dort zu lesen.

In Zusammenhang steht beides mit der legendären Luftschiff-Ära; mit ihren Giganten, die Namen wie "Graf Zeppelin" und "Hindenburg" trugen. Auch an Bord dieser Luftschiffe wurde einst gespeist. Serviert wurden sogar exquisite Menüs, wie aus dem Buch hervorgeht.

Manches, wie "Lampertheimer Stangenspargel mit Westfälischer Schinkenplatte" oder "Geflügelpastetchen" dürfte Hobbyköche auch heute noch zum Nachkochen inspirieren.

Andere Gerichte, die damals auf dem Menüplan standen – so etwa "Indische Schwalbennestsuppe" oder "Klare Schildkrötensuppe in Tassen" –, sind dagegen wohl eher der Kategorie Geschichte zuzuordnen.

Rezepte sind garniert mit Geschichten aus der Luftschiff-Ära

Apropos Geschichte: Garniert werden die Rezepte mit verschiedenen authentischen Episoden aus der einstigen Luftschiff-Ära.

Doch wie entstand überhaupt die Idee, ein solches Buch zu schreiben? Die Antwort darauf erschließt sich aus der Familiengeschichte der Autorin.

Ihr Schwiegervater Rudolph Staberoh war sowohl auf der "Graf Zeppelin" als auch auf der "Hindenburg" Steward. Beim Kochen von Originalmenüs und dem Servieren auf familieneigenem Zeppelin-Porzellan entdeckte Angela Staberoh schließlich selbst ihre Leidenschaft für die Giganten der Lüfte.

In Bezug auf das Stichwort Porzellan hat das Buch eine weitere Besonderheit zu bieten, wartet es doch, wie der Oertel-und-Spörer-Verlag mitteilt, mit einem "Alleinstellungsmerkmal" auf. Weltweit sei es die einzige Publikation, in der erlesene Originalmenüs auf edlem Heinrich Elfenbein-Porzellan fotografisch präsentiert werden.

Es darf also nicht nur gelesen und nachgekocht, es dürfen auch Bilder bestaunt werden – darunter die Aufnahme eines mit Sherry gefüllten Original-Likörglases der "Hindenburg" oder eine edle Teekanne des Zeppelin-Service.

Zu ihrer schriftstellerischen Tätigkeit hat Angela Staberoh, die in Friedrichshafen am Bodensee lebt, durch einen schweren Schicksalsschlag gefunden. Im Alter von zwei Jahren erlitt ihre kleine Tochter Anja den ersten von mehreren Schlaganfällen, verstarb schließlich in jungen Jahren.

In ihrem ersten Buch, das den Titel "Anja – vom Recht eines Kindes in Würde zu sterben" trägt, verarbeitete Staberoh den Verlust ihrer Tochter.

Seitdem hat sie mehrere Bücher geschrieben, in denen sie sich unter anderem mit den Themenfeldern Krankheit und Tod, aber auch mit Heimatgeschichte und Zeppelinen beschäftigt.

Das Buch: "Tafeln im Zeppelin – Spannende Geschichten und Originalmenüs" ist im Oertel-und-Spörer-Verlag (ISBN 978-3-88627-380-5) erschienen. Es kostet 19,95 Euro, hat 143 Seiten, ist gebunden und enthält zahlreiche Fotos.