Bisingens Bürgermeister Roman Waizenegger nimmt Stellung zu Hochwassergefahr am Frongrabenweg

Bisingen (mid). In unserer gestrigen Ausgabe berichteten wir, dass sich Susi Rager, Anwohnerin des Frongrabens, Sorgen um Hochwasser macht, da die Gemeinde das Bachbett nicht mehr ausmäht. Nun hat Bürgermeister Roman Waizenegger persönlich dazu Stellung genommen.

"Die Gemeinde Bisingen nimmt den Hochwasserschutz sehr ernst, insbesondere nach den beiden letzten großen Unwettern von 2010 und 2011", teilt Waizenegger in einer Pressemitteilung mit. Die Gemeinde habe daher bereits im Jahr 2012 ein Gutachten in Auftrag gegeben (Kosten rund 27 500 Euro) hinsichtlich des Hochwasserschutzes im Bereich Borrenbach/Angelbach.

Zusammenfassend habe sich dabei gezeigt, dass bei großen Niederschlagsereignissen mit Überflutungen im Bereich des Angelbachs/Borrenbachs zu rechnen ist, insbesondere im Bereich der Verdolungen. "Durch eine Aufweitung der Durchlässe im Bereich des Angelbachs kann die Situation deutlich verbessert werden", schreibt Waizenegger. Viele Eingriffe in ein Gewässer bedürften aber einer wasserrechtlichen Erlaubnis. Der Antrag zur Aufweitung der Durchlässe sei bereits in Bearbeitung, die baulichen Maßnahmen sollen im Jahr 2016 umgesetzt werden.

Im Frühling dieses Jahres sei das Bachbett des Angelbachs auf einer Länge von 100 Metern ausgeräumt worden. "Dies verdeutlicht, welchen Stellenwert der Hochwasserschutz bei der Gemeinde genießt", schreibt Waizenegger.

Die Bachböschungen im Bereich des Angelbachs wurden seit 2013 nicht mehr abgemäht, da das verbleibende Mähgut in der Vergangenheit von den Wassermassen mitgerissen wurde und die Rechen- und Entwässerungsanlagen verstopft hat. Die Bäche und Gräben seien aber trotz des hohen Grases durchgängig. Das Gras lege sich beim Wasserabfluss generell um. Im Jahr 2014 sei der Bereich des Angelbachs von der Laiblache bis zum Breitenweg komplett von den Mitarbeitern des Bauhofs durchgearbeitet und die Bäume und Sträucher zurückgeschnitten worden, klärt Waizenegger auf. Im Herbst sei eingeplant, den Angelbach komplett mit einem neuen, ferngesteuerten Mähgerät auszumähen.

Eine Gewässerschau mit Vertretern des Landratsamtes ist, wie bereits von unserer Zeitung berichtet, vorgesehen. "Die Gemeinde und das Landratsamt stehen ohnehin in der Angelegenheit Hochwasserschutz im ständigen Austausch", schreibt der Bürgermeister. Abfließende Wassermassen verursachten an den Böschungsflächen der Bäche oft Geländeabtragungen. Im Bereich der öffentlichen Ver- und Entsorgungsleitungen werde dieser Vorgang regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf auch Schutzmaßnahmen ergriffen.

Zudem habe das Landratsamt mehrfach daraufhin gewiesen, dass in den restlichen Bereichen keine Maßnahmen ergriffen werden sollen: "Der Bach soll seinen natürlichen Weg finden." Der Gemeinderat hat 2014 beschlossen: Böschungen innerhalb bebauter Gebiete werden nur dann gesichert, wenn akut ein Gebäude in Gefahr ist. Der Anlieger muss sich dann an den Kosten beteiligen.