Für Thorsten Krautwald ist die Kommunalpolitik kein Neuland / Die Neuen im Bisinger Gemeinderat (3)
Von Erika Rapthel-Kieser
Bisingen-Thanheim. Schule, Infrastruktur und Ortskern: Der Obst- und Gartenbauer Thorsten Krautwald wird als Bisinger Gemeinderatsmitglied neue Felder beackern.
So ganz Neuland ist die Kommunalpolitik für den 34-jährigen, erstmals in den Bisinger Gemeinderat gewählten Thorsten Krautwald nicht. Der Polizeibeamte und Familienvater war fünf Jahre lang schon Mitglied im Ortschaftsrat von Thanheim und verdiente sich dort die ersten Meriten.
In der Ortsmitte Thanheims, direkt hinter der Kirche, hat Krautwald sein Häuschen. Die Thanheimer kennen ihn auch als engagierten Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins. Auf seinem Gütle am Ortsrand hat der Polizeibeamte eine große Obstwiese und hält dort fünf Schafe. "Eigentlich nur als Rasenmäher", sagt er und lacht. Naturverbunden ist der 34-Jährige, verbringt seine Freizeit am liebsten draußen oder bei Spaziergängen mit seiner Familie und der elfjährigen Rottweiler-Dame Brenda.
Nach fünf Jahren im Ortschaftsrat, als im Mai wieder die Kommunalwahl anstand, kandidierte er für die Freien Wähler auf der Liste für den Gemeinderat und wurde mit mehr als 900 Stimmen gewählt. Beide Gremien, so sagt er ehrlich, wollte er nicht beackern, das wäre dann doch ein bisschen zu viel des Ehrenamts.
Eins der wichtigsten Themen in den nächsten Jahren sei die Schule. Der Umbau sei fast beendet, aber jetzt gelte es, sich über Schulformen und Strukturen Gedanken zu machen, meint Krautwald. "Wollen wir in Richtung Gesamtschule gehen? Was ist mit Werkrealschule und Gymnasium? In spätestens vier Jahren ist meine jüngste Tochter direkt von unseren Entscheidungen betroffen", sagt der zweifache Vater.
Augenmerk liegt auf Sanierung der Straßen und brachliegenden Flächen
Aber auch die Sanierung der Straßen ist etwas, auf das er sein Augenmerk richten will. Dazu gehöre die Erhaltung der Infrastruktur, meint er. Brachliegende Flächen im Ort müssten attraktiv gemacht und neu gestaltet werden, bevor draußen auf der grünen Wiese immer neue Baugebiete ausgewiesen werden. Denkbar wären mehr Zuschüsse für den Innenbereich.
"Schwierig ist es immer, wenn es zwei Meinungen gibt und es dann emotional wird", sagt Thorsten Krautwald über die Arbeit am Ratstisch. Er weiß das von der Debatte um die Verlegung des Spielplatzes in Thanheim, die hohe Wellen schlug. "Da ist es dann wichtig, sachlich und ruhig zu bleiben", findet er.
Und trotz seiner fünf Jahre Erfahrung im Ortschaftsrat sagt er: "In den Gemeinderat muss ich mich auch erst wieder einarbeiten, da bin ich sehr gespannt."
In unserer Serie "Die Neuen im Gemeinderat" stellen wir die am 25. Mai neu gewählten Gemeinderatsmitglieder vor.