Nach der Arbeit gibt es eine Stärkung. Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Wichtiger Beitrag zum Erhalt der Alblandschaft / Preis für ehrenamtlichen Einsatz

Am vergangenen Wochenende gab es einen weiteren Plegeeinsatz des Bisinger Albvereins. Das Engagement der Mitglieder wird im Herbst mit dem Kultur- und Landschaftspreis gewürdigt.

Bisingen. Seit Ende vergangener Woche ist es offiziell: Der Schwäbische Heimatbund verleiht den begehrten Kulturlandschaftspreis an die Bisinger Albvereinsgruppe. Schließlich pflegt die Natur sich nicht von alleine. Diese bedarf der ordnenden Hand von fachkundigen Naturschützern und Landschaftspflegern. Ist dies nicht der Fall, wären manche Landschaftsstriche längstens zugewachsen und der halboffene Charakter verloren.

Hecken und Wälder würden dann immer mehr Freiflächen überwuchern und den Lebensraum vieler heute dort lebender Tier- und Pflanzenarten zerstören. Aber auch für Menschen sind solche Gebiete wegen der schönen Ausblicke für Naherholungszwecke von unschätzbarem Wert, bieten sie doch Entspannung und Erholung vom Alltag.

Erst im vergangenen Jahr feierte die Naturschutzgruppe ihr 25-jähriges Bestehen. Wie viele unentgeltliche und selbstlose Arbeitsstunden in dieser Epoche geleistet wurden, kann nur erahnt werden. Trotz allem leistet die Naturschutzgruppe des Bisinger Albvereins ihren Dienst zum Wohle der Natur und der Allgemeinheit nach wie vor.

Seit 2013 wird ein neues Gebiet gepflegt

In historischem Gemäuer, nämlich in der Burgschenke der Burg Hohenzollern, fanden die Festlichkeiten der rund 50 Personen statt. Dabei kam zur Sprache, dass Maria Rager (Naturschutzwartin) im Jahr 1990 mit dem einstigen Albvereinsvorsitzenden Walter Munz und Gerd Schach (damaliger Gaunaturschutzwart) die Pflege ins Leben gerufen hat. Nach dem Ende der Arbeiten am Ebersberg vor vier Jahren wurde ein neues Pflegegebiet gesucht.

Beim neuen Einsatzgebiet handelt es sich um die insgesamt fünf Hektar große Fläche – "Pflegemaßnahme B 2 - 2013" im "Naturschutzgebiet Zollerhalde" auf der Gemarkung Zimmern, welchem sich die Aktionsgruppe seit nunmehr drei Jahren annimmt. Das Gebiet grenze nahezu an die zertifizierte Fläche vom Burggebiet an. Außerdem habe der Albverein Bisingen bedingt durch die beruhigte Zone auf einen Wanderweg unterhalb der Burg nach gemeinsamer Vereinbarung verzichtet, so Rainer Schüle.

Drei Pflegeeinsätze pro Jahr seien notwendig. Vorgegangen wird nach den Anordnungen des Landratsamtes, wobei sich Maria Rager und Förster Willi Grundler federführend einsetzen. Das Ziel ist es, die typische Alblandschaft zu erhalten. Damit dies gewährleistet wird, muss der Mensch Hand anlegen, so dass die Fläche für den Schäfer mit seiner Schafherde begehbar ist.

In einigen Ehrungen wurden die Naturschutzmaßnahmen der Bisinger Naturschützer von verschiedenen Seiten gewürdigt. Nun folgt im Herbst eine weitere Ehrung. Das ausgesetzte Preisgeld werde wiederum in die Anschaffung von Maschinen und Geräte investiert. Außerdem fehlt es derzeit an einem geeigneten Anhänger.

Mostaktion für die Kindergartenkinder

Neben der Ernte sei auch die Pflege des Baumbestandes von größter Wichtigkeit. Zum einen wegen des Erhalts der charaktertypischen Landschaft, andererseits, um den Obstertrag noch möglichst lange zu gewähren und nicht zuletzt um Krankheiten vorzubeugen. Zudem, so Rainer Schüle weiter, wurde für die Kindergartenkinder des Kindergartens Sonnenschein in Wessingen eine Mostaktion durchgeführt. Das reife Obst aus den heimischen Streuobstwiesen des Naturschutzgebietes Zollernhalde wurde gemeinsam und mit vereinten Kräften zusammengelesen und sodann an Ort und Stelle Süßmost fabriziert.

Dieser Tage erst fand der jüngste Pflegeeinsatz an der Zollerhalde statt. Über 20 ehrenamtlich tätige Naturschützer nahmen sich den anfallenden Arbeiten an. So musste das Heu zusammengerecht werden, welches eine Woche zuvor abgemäht wurde.

Nach getaner Arbeit stand für die fleißige Helferschar die leibliche Stärkung an, um die sich wohlwollend Maria Rager kümmert. Laut ihr ist es noch ein großer Aufwand für die Helfergruppe, bis das ganze anvertraute Gebiet bearbeitet ist. Alte Wege müssen freigeschnitten und Heckenwuchs und dergleichen entfernt werden. Auf alten Landkarten sei ersichtlich, dass die Zollerhalde vor vielen Jahrzehnten aufgeteilt in Allmendteile noch bepflanzt wurde.

Zu jenen Zeiten wurde noch Kuhgespanne eingesetzt und es musste viel Fleiß zur Bepflanzung des Hangs investiert werden. Bis heute ranken noch etliche Geschichten und Begebenheiten um diese einstigen Zeiten. Nun blickt Maria Rager mitsamt ihren treuen Helfern erstmal der Preisverleihung nach den Sommerferien entgegen.